Der vermeintliche Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad löste in Berlin am Sonntag große Begeisterung und spontane Feiern aus. Laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) versammelten sich über 3500 Menschen am Oranienplatz in Kreuzberg, um das Ereignis zu feiern. Aus einer geplanten Solidaritätskundgebung wurde ein Freudenfest mit syrischen Flaggen und Sprechchören für ein freies Syrien. Auch auf der Sonnenallee in Neukölln wurde gefeiert, mit Autokorsos und Hupkonzerten, wie der Tagesspiegel berichtet. Bereits am Samstagabend hatten sich dort Menschen zusammengefunden, um den Vormarsch der Rebellen auf Damaskus zu bejubeln.
Die Zeit bestätigt die ausgelassene Stimmung der Feiernden in Berlin. Der Tagesspiegel schildert die Szenen am Oranienplatz detailliert: Zu Trommelmusik tanzende Menschen, Rufe wie "Syrien ist frei!" und "Assad ist nicht für immer" zeugten von der Freude über die vermeintliche Befreiung von der Diktatur. Manche zündeten trotz polizeilichen Verbots Feuerwerkskörper.
Die Tagesschau berichtete über weitere Entwicklungen: Der Irak schloss die Grenze zu Syrien, Israel griff angeblich Stellungen der syrischen Armee nahe Damaskus an, und China hofft auf eine baldige Stabilisierung der Lage. Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete den Sturz Assads als "eine gute Nachricht" (Web.de) und betonte die Notwendigkeit der Wiederherstellung von Recht und Ordnung sowie den Schutz aller Religionsgemeinschaften und Minderheiten.
Die taz beleuchtet die internationalen Reaktionen. Der UN-Sondergesandte für Syrien, Geir Pedersen, äußerte sich hoffnungsvoll über einen möglichen Beginn von Frieden und Versöhnung. Die Türkei rief die internationale Gemeinschaft zur Unterstützung eines geordneten Übergangs in Syrien auf. Das Bundesinnenministerium zeigte sich laut taz zurückhaltend hinsichtlich möglicher Fluchtbewegungen aus Syrien und deren Auswirkungen auf die Rückkehr syrischer Flüchtlinge nach Deutschland.
Die Oldenburger Onlinezeitung berichtet über die Feiern von Syrern in Deutschland und zitiert Politiker, die vor übermäßiger Euphorie warnen und auf die Herausforderungen des Machtwechsels hinweisen. Nils Schmid, außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, mahnte zur Zurückhaltung bezüglich der Hoffnungen auf Frieden und Demokratie. Stefan Keuter, stellvertretender AfD-Fraktionschef, erwartet politische Instabilität und schwierige Zeiten für die christlichen Gemeinschaften in Syrien.
Die Hamburger Morgenpost verfolgte die Ereignisse in Syrien im Liveticker und berichtete unter anderem über den Angriff auf die iranische Botschaft in Damaskus und die Verlegung israelischer Truppen in die Pufferzone. Der Artikel bietet eine chronologische Übersicht der Ereignisse und zitiert verschiedene Quellen, darunter Augenzeugenberichte und offizielle Stellungnahmen.
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