Die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) benötigt in den kommenden Jahren deutlich mehr finanzielle Unterstützung. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 29. November 2024 meldete, prognostiziert das Unternehmen für das Jahr 2028 einen Zuschussbedarf von 53,7 Millionen Euro. Auch die Zeit berichtete über den wachsenden Finanzierungsbedarf. Die Beschaffung von 28 neuen Niederflurbahnen und einkalkulierte Risiken begründen diesen Bedarf. Zu den größten Risikofaktoren gehören die ab 2026 ungesicherte Finanzierung des Deutschland-Tickets sowie ausstehende Fördergelder von Bund und Land für die Umstellung der Busflotte auf alternative Antriebe.
Die „Ostsee-Zeitung“ hatte zuvor berichtet, die RSAG benötige bereits 2024 27,5 Millionen Euro von Stadt und Land, um ein Defizit zu verhindern. Diese Darstellung wies die RSAG jedoch zurück. RSAG-Sprecherin Beate Langner erklärte, der Ausgleichsbedarf sei geringer und werde innerhalb der Rostocker Versorgungs- und Verkehrsholding GmbH (RVV) ausgeglichen. Zuschüsse von Stadt und Land seien 2024 nicht erforderlich.
Als Hauptursache für den steigenden Finanzbedarf nennt die RSAG, wie viele andere deutsche Verkehrsunternehmen auch, die seit 2022 stark gestiegenen Kosten in allen Bereichen, vor allem bei den Personalkosten. Gleichzeitig führten das Deutschland-Ticket und die damit verbundenen deutlich höheren Fahrgastzahlen nicht zu entsprechenden Mehreinnahmen. Die RSAG befördert jährlich mehr als 40 Millionen Fahrgäste. Die „Ostsee-Zeitung“ hatte in einem früheren Artikel die generellen Herausforderungen der Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs in Rostock und die steigenden Kosten, die zu Tarifanpassungen führen, beleuchtet. Auch die Investitionen in neue Straßenbahnen und die Suche nach Fördermitteln wurden thematisiert.
Katapult MV berichtete am 30. Juni 2023 über die Planungen einer neuen Straßenbahnlinie nach Reutershagen und die damit verbundene Kontroverse um Kleingartenanlagen. Die geplante Strecke soll die Anbindung des Stadtteils verbessern und zur Verkehrswende beitragen, trifft aber auf Widerstand, da Kleingärten weichen müssten. Diskutiert werden die Anzahl der betroffenen Parzellen und die Wirtschaftlichkeit verschiedener Trassenführungen.
Ein weiterer Artikel der „Ostsee-Zeitung“ vom 31. Januar 2019 thematisierte die Einführung des kostenlosen Schülertickets in Rostock und die allgemeine Debatte um einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr. Die RSAG unterstreicht die Notwendigkeit steigender Zuschüsse, um die Fahrpreise stabil zu halten, und verdeutlicht die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben. Die Grünen fordern eine Verdopplung des städtischen Zuschusses und ein 365-Euro-Jahresticket, während die SPD die Finanzierung dieser Maßnahmen hinterfragt.
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