29.10.2024
Sachsen-Anhalt Entgegen Dem Bundestrend Leichter Rückgang Der Erwerbstätigkeit

Erwerbstätigkeit in Sachsen-Anhalt entgegen Bundestrend leicht rückläufig

Die Erwerbstätigkeit in Sachsen-Anhalt ist im Jahr 2023 leicht gesunken, während bundesweit ein Anstieg zu verzeichnen war. Wie die Zeit (Zeit Online, 29.10.2024) berichtet, hatten im Durchschnitt rund 993.500 Erwerbstätige ihren Arbeitsplatz im Bundesland. Das entspricht einem Rückgang von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2022. Das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt bestätigt diese Zahlen und liefert weitere Details. Demnach ist der Rückgang bei Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen mit zwei Prozent besonders stark ausgeprägt. Im Gegensatz dazu stieg die Zahl der geringfügig Beschäftigten um 1,6 Prozent. Das Baugewerbe verzeichnete den größten Rückgang mit 2,3 Prozent.

Dieser Trend steht im Gegensatz zur bundesweiten Entwicklung. Laut Statistikern stieg die Erwerbstätigenzahl in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2023 um 0,7 Prozent. Wie die Zeit (Zeit Online, 29.10.2024) berichtet, verzeichneten alle Bundesländer außer Sachsen-Anhalt und Thüringen einen Anstieg der Erwerbstätigenzahlen. Auch n-tv (n-tv, 29.10.2024) bestätigt den Rückgang in Sachsen-Anhalt und den gegenläufigen Bundestrend. Die Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt-Thüringen veröffentlichte im April 2024 Zahlen zur Arbeitslosigkeit und den Stellenmeldungen, die weitere Einblicke in die Arbeitsmarktsituation bieten (Bundesagentur für Arbeit, 30.04.2024).

Langfristige Entwicklung und regionale Unterschiede

Ein Blick auf die langfristige Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Sachsen-Anhalt zeigt, dass es in den vergangenen Jahren sowohl leichte Anstiege als auch Rückgänge gab. Dubisthalle.de berichtete bereits im Dezember 2022 über einen leichten Rückgang der Erwerbstätigenzahl im Jahr 2021 (Dubisthalle.de, 19.12.2022). Dabei wurden auch regionale Unterschiede innerhalb Sachsen-Anhalts deutlich. Während Halle (Saale) einen leichten Anstieg verzeichnete, gab es in anderen Regionen, wie dem Salzlandkreis, Rückgänge. Auch die Zusammensetzung der Erwerbstätigen nach Wirtschaftsbereichen und Beschäftigungsformen variiert regional. So ist der Anteil der Beschäftigten im Dienstleistungssektor in Halle (Saale) deutlich höher als beispielsweise im Landkreis Wittenberg.

Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Sachsen-Anhalt betont die Bedeutung ausländischer Arbeitskräfte für die Stabilität des Arbeitsmarktes im Bundesland (Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, 23.08.2024). Initiativen wie der "Job-Turbo" sollen den Arbeitsmarktzugang für Geflüchtete erleichtern und das vorhandene Fachkräftepotenzial besser nutzen.

Herausforderungen und Ausblick

Der leichte Rückgang der Erwerbstätigkeit in Sachsen-Anhalt im Jahr 2023 wirft Fragen nach den Ursachen und den möglichen Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung des Bundeslandes auf. Die Bundesagentur für Arbeit (Bundesagentur für Arbeit, Presse Archiv) veröffentlicht regelmäßig Berichte und Analysen zur Arbeitsmarktsituation, die wichtige Hinweise für politische Entscheidungsträger und Unternehmen liefern. Die demografische Entwicklung und der anhaltende Fachkräftemangel stellen Sachsen-Anhalt vor Herausforderungen, die durch gezielte Maßnahmen angegangen werden müssen. Die Förderung von Aus- und Weiterbildung, die Unterstützung von Existenzgründungen und die Anwerbung von Fachkräften aus dem In- und Ausland sind wichtige Bausteine, um die Zukunftsfähigkeit des Arbeitsmarktes in Sachsen-Anhalt zu sichern.

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