Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj appelliert an die europäischen Verbündeten, angesichts der veränderten globalen Lage nach dem Wahlsieg Donald Trumps in den USA Einigkeit und Stabilität zu demonstrieren. Wie die Zeit berichtet, folgte dieser Appell nach intensiven Beratungen in Kiew im Anschluss an den Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft in Budapest. Die Ukraine befindet sich in einer schwierigen Situation: Die zukünftige Unterstützung der USA ist ungewiss, und die europäische Hilfe wird in Kiew oft als zögerlich empfunden.
Selenskyj betonte in seiner abendlichen Videobotschaft die Notwendigkeit einer koordinierten europäischen Politik, die die Partnerschaft im euro-atlantischen Raum stärkt. Er argumentierte, dass ohne ein starkes Europa die Stabilität der europäischen Nationen unmöglich sei, ähnlich wie die globalen Angelegenheiten ohne ein starkes Amerika im Niedergang begriffen seien. Diese Aussagen unterstreichen die Besorgnis in Kiew über die mögliche Reduzierung oder gar den Stopp der US-Militärhilfe unter Trump, wie auch der Tagesspiegel berichtet. Die USA waren seit Beginn des Krieges der wichtigste Verbündete der Ukraine.
Die ersten Kontakte zwischen Selenskyj und Trump nach der Wahl lieferten keine eindeutigen Hinweise auf Trumps zukünftige Ukraine-Politik. Während der scheidende Präsident Biden die Unterstützung der Ukraine bekräftigte, versprach Trump ein schnelles Kriegsende, ohne jedoch konkrete Schritte zu nennen. Dies schürt Befürchtungen, dass Trump Putin Zugeständnisse machen könnte, so die Zeit.
Neben der politischen Unterstützung ist auch die des Tech-Milliardärs Elon Musk für die Ukraine von Bedeutung. Musk, dessen Firma SpaceX die ukrainischen Truppen mit Starlink-Terminals ausgestattet hat, war laut Medienberichten, wie zum Beispiel der New York Times und dem Wall Street Journal, bei einem Telefonat zwischen Selenskyj und Trump anwesend. Musk versicherte Selenskyj die weitere Verfügbarkeit des Starlink-Systems. Laut Axios vermittelte das Gespräch mit Trump und Musk Selenskyj den Eindruck, gut für die Ukraine verlaufen zu sein.
Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock telefonierte mit US-Außenminister Antony Blinken, um die weitere Unterstützung der Ukraine zu koordinieren, wie ein Sprecher Blinkens mitteilte. Dabei wurde auch die Unterstützung russischer Truppen durch nordkoreanische Soldaten thematisiert.
Nach Trumps Wahlsieg sendete Putin laut The Economist widersprüchliche Signale bezüglich seines weiteren Kriegskurses, die von Verhandlungsbereitschaft bis zur erzwungenen Kapitulation der Ukraine reichten. Ein schneller Friedensschluss erscheint jedoch unwahrscheinlich. Ukrainische Militärs rechnen mit einer Fortsetzung des Krieges. Wie der Tagesspiegel berichtet, dauern die schweren Kämpfe im Osten der Ukraine an. Der ukrainische Generalstab meldete zahlreiche russische Angriffe. In der Nacht kam es erneut zu Luftangriffen auf ukrainische Städte, darunter Odessa und Charkiw.
Um die ukrainischen Verteidiger zu unterstützen, erlaubt die US-Regierung einer kleinen Zahl von US-Rüstungsunternehmen den Einsatz von Personal in der Ukraine. Diese Auftragnehmer sollen weit entfernt von der Frontlinie die Wartung und Reparatur von US-Ausrüstung übernehmen.
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