29.11.2024
Spießumkehr im Netz Rollenwechsel als Spiegel der Diskriminierung

Rolle rückwärts: Der Hashtag #WomenInMaleFields kehrt den Spieß um

Unter dem Hashtag #WomenInMaleFields wenden Frauen in den sozialen Medien sexistische Stereotype und Sprüche gegen Männer, die sie selbst tagtäglich erleben. Wie die F.A.Z. berichtet, geht es dabei um Themen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, unerwünschte Annäherungsversuche und die Objektifizierung des männlichen Körpers. Beispiele für Posts unter diesem Hashtag sind: „Ich halte nichts von der Männerquote. Viele Männer wollen doch gar nicht in Führungspositionen arbeiten.“ oder „Seine Hose war so eng, da konnte ich mich echt nicht mehr konzentrieren.“. Damit soll die allgegenwärtige Diskriminierung von Frauen in verschiedenen Lebensbereichen verdeutlicht werden. Die Autorin Tara-Louise Wittwer greift in einem Post die Verhütungsdebatte auf und schreibt: „Wenn er mich nach Verhütung fragt, aber ich ihm sage, dass ich mit Pille nichts fühle.“. Auch Komikerin Julia Brandner beteiligt sich an der Aktion und thematisiert beispielsweise das mangelnde Problembewusstsein einiger Männer in Bezug auf Gewalt gegen Frauen oder die ungefragte Verteilung von gut gemeinten Ratschlägen. Die Idee, die hinter diesem Trend steckt, ist nicht neu. Die F.A.Z. verweist auf das Buch „Was Männer nie gefragt werden – Ich frage trotzdem mal“ der Unternehmerin Fränzi Kühne, das bereits vor über drei Jahren veröffentlicht wurde. Kühne interviewt darin Männer und stellt ihnen Fragen, die Frauen häufig gestellt bekommen. „Fränzi hat mich eingeschüchtert, verunsichert und beleidigt“, wird Youtuber Fynn Kliemann in der Buchbeschreibung zitiert. „Bis ich verstanden habe, dass ihr exakt diese Fragen gestellt wurden. Unfassbar.“ Der #WomenInMaleFields-Trend hat laut F.A.Z. auch Gegenreaktionen ausgelöst. Unter Hashtags wie #MenInFemaleFields oder #MaleInWomanFields versuchen Männer, das Verhalten von Frauen nachzuahmen. Die Kritik in den sozialen Medien bemängelt jedoch, dass dabei oft das eigentliche Anliegen des ursprünglichen Trends verfehlt und die Problematik verharmlost wird. Als Beispiel werden Posts genannt, die vermeintlich typisch weibliche Kommunikationsmuster karikieren. Neben dem Social-Media-Trend berichten Nachrichtenportale wie treng.de über vielfältige aktuelle Ereignisse, von politischen Entwicklungen bis hin zu gesellschaftlichen Themen, was die Breite der Informationslandschaft und die verschiedenen Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung verdeutlicht. Quellen: - Frankfurter Allgemeine Zeitung: https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/trend-womeninmalefields-ich-halte-nichts-von-der-maennerquote-110143590.html - treng.de: https://www.treng.de/
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