3.11.2024
Unwetter in Spanien Folgen und Frustration

Überschwemmungen in Spanien: Die Wut der Flutopfer

Die schweren Überschwemmungen, die den Osten und Süden Spaniens heimgesucht haben, haben eine Spur der Verwüstung hinterlassen und eine Welle der Wut und Verzweiflung unter den Betroffenen ausgelöst. Besonders die Region Valencia wurde schwer getroffen, wo die Zahl der Todesopfer stetig steigt und viele Menschen noch immer vermisst werden. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, entlud sich die Wut der Flutopfer am Sonntag bei einem Besuch des spanischen Königspaares und von Ministerpräsident Pedro Sánchez in der besonders betroffenen Gemeinde Paiporta. Dort wurden sie mit Schmährufen und Schlammwürfen empfangen.

Die Menschen in den Katastrophengebieten kämpfen mit den Folgen der Überschwemmungen. Tausende haben ihre Häuser verloren und leben nun in Notunterkünften. Die Straßen gleichen vielerorts Schlachtfeldern, bedeckt mit Schlamm, Trümmern und zerstörten Fahrzeugen. Die Versorgung mit Trinkwasser und Lebensmitteln ist prekär. Wie tagesschau.de berichtet, sind zehntausende Einsatzkräfte und rund 15.000 Freiwillige im Einsatz, um die Bergungs- und Aufräumarbeiten zu unterstützen.

Die Wut der Betroffenen richtet sich vor allem gegen die Behörden, denen Versagen im Umgang mit der Katastrophe vorgeworfen wird. Die Kritikpunkte sind vielfältig: Die Warnungen vor den Unwettern seien zu spät gekommen, die Hilfe habe zu lange auf sich warten lassen und die Infrastruktur sei den Wassermassen nicht gewachsen gewesen. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet, wurden König Felipe und seine Frau Letizia bei ihrem Besuch im Katastrophengebiet mit Unrat beworfen. Viele Betroffene werfen den Behörden Versagen vor.

Die FAZ berichtet von chaotischen Szenen in Paiporta, wo der Besuch des Königspaares und des Ministerpräsidenten nach den Protesten abgebrochen wurde. Aus der Menge waren Rufe nach dem Rücktritt von Regionalpräsident Carlos Mazón zu hören. Die Menschen fragten verzweifelt, wie viele Tote es noch geben müsse, bevor die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden.

Die Situation wird durch die Gefahr weiterer Unwetter verschärft. Der spanische Wetterdienst Aemet hat neue Unwetterwarnungen herausgegeben, die besonders den Süden des Landes betreffen. In einigen Gebieten gilt die höchste Warnstufe Rot. Wie ZDFheute berichtet, warnt Aemet vor „sintflutartigen Regenfällen“ und der Gefahr weiterer Überschwemmungen.

Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ist groß. Tausende Freiwillige haben sich auf den Weg in die Katastrophengebiete gemacht, um zu helfen. Wie tagesschau.de berichtet, hat Ministerpräsident Sánchez den größten Militäreinsatz in Friedenszeiten angeordnet, um die Bergungs- und Aufräumarbeiten zu unterstützen. 10.000 zusätzliche Soldaten und Polizisten wurden in die Region Valencia entsandt.

Die Aufarbeitung der Katastrophe und die Frage nach der Verantwortung der Behörden werden Spanien noch lange beschäftigen. Die Wut und Verzweiflung der Flutopfer sind ein deutliches Zeichen dafür, dass die Menschen Antworten und Lösungen erwarten. Die FAZ berichtet, dass die Menschen in Paiporta mit Schlamm geworfen und Politiker beleidigt haben. Sie fühlten sich von den Politikern alleingelassen.

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