Das Landgericht Hamburg wird heute voraussichtlich das Urteil im Prozess gegen einen 47-jährigen Syrer verkünden, der verdächtigt wird, Mitglied der Shabiha-Miliz gewesen zu sein. Wie die Zeit berichtet, wirft die Bundesanwaltschaft dem Mann Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen in 21 Fällen vor und fordert eine elfjährige Haftstrafe. Die Verteidigung plädiert hingegen auf Freispruch.
Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, zwischen 2012 und 2015 als Anführer der mit dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad verbündeten Shabiha-Miliz an Misshandlungen, Versklavung und Plünderungen von Zivilisten im Damaszener Stadtteil Al-Tadamon beteiligt gewesen zu sein. Laut dpa soll die Miliz in Zusammenarbeit mit einer Abteilung des militärischen Geheimdienstes gewaltsam gegen oppositionelle Aktivitäten vorgegangen sein. Mitglieder dieser Geheimdienstabteilung sollen laut Bundesanwaltschaft bei Massenexekutionen im April und Oktober 2013 mindestens 47 Zivilisten getötet haben.
Nach Angaben des Hanseatischen Oberlandesgerichts reiste der Angeklagte im Februar 2016 nach Deutschland ein und wurde im August des vergangenen Jahres in Bremen festgenommen.
Auch die Süddeutsche Zeitung berichtet über den Prozess und die Forderung der Bundesanwaltschaft nach elf Jahren Haft. Die Volksstimme erwähnt den Prozess und das erwartete Urteil ebenfalls im Zusammenhang mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen, die im Landtag von Sachsen-Anhalt diskutiert werden.
Die Grafschafter Nachrichten berichten ebenfalls über das erwartete Urteil und den Vorwurf der Misshandlung und Versklavung von Zivilisten durch die Miliz im Auftrag der früheren syrischen Regierung. Stern.de greift die Meldung der dpa auf und berichtet über die Forderung der Bundesanwaltschaft nach elf Jahren Haft sowie das Freispruchsplädoyer der Verteidigung. Ostseewelle erwähnt den Prozess und das erwartete Urteil in ihrem Nachrichtenticker neben anderen Meldungen aus Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein.
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