Die Spannungen im Nahen Osten erreichen einen neuen Höhepunkt. Wie die FAZ berichtet, warnte die US-Regierung den Iran vor einem weiteren Angriff auf Israel. Sollte Teheran erneut zuschlagen, könne Washington die israelische Regierung kaum noch von Vergeltungsmaßnahmen abhalten. Ähnlich lautende Berichte, die auf einen US-Beamten und einen ehemaligen israelischen Funktionär verweisen, veröffentlichte auch „Axios“. „Walla“, ein Onlinedienst der „Jerusalem Post“, berichtete zudem, die Warnung sei über Schweizer Diplomaten an den Iran ergangen.
Diese Warnung stellt einen seltenen Kontakt zwischen den verfeindeten Ländern USA und Iran dar und unterstreicht die Brisanz der Lage. Ein hochrangiger Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden drohte laut der Nachrichtenagentur Tasnim mit einem weiteren Militärschlag gegen Israel. Details nannte er nicht, bekräftigte aber die Entschlossenheit Teherans zu einer neuen Operation. Wie die FAZ weiter ausführt, beschießen sich Iran und Israel seit April diesen Jahres direkt. Auslöser waren israelische Angriffe auf iranische Ziele in Syrien.
Im Gazastreifen wurden bei israelischen Angriffen am Sonntag mindestens 23 Menschen getötet, wie palästinensische Gesundheitsbehörden melden. Die Vereinten Nationen berichten von einer humanitären Lage im Libanon, die schlimmer sei als im Krieg von 2006. Zerstörte Infrastruktur und überlastete Krankenhäuser prägen das Bild. Israels Armee setzt derweil ihre Angriffe auf Dschabalija im Norden des Gazastreifens fort. Dort wurden am Samstag nach Armeeangaben Dutzende „Terroristen“ getötet. Augenzeugen berichten von einer katastrophalen Lage und getöteten Zivilisten.
Ein Angriff auf ein Polio-Impfzentrum im Gazastreifen hat nach Angaben der WHO sechs Menschen verletzt, darunter vier Kinder. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus verurteilte den Angriff auf X (ehemals Twitter) scharf. Die israelische Armee betonte, sie prüfe die Berichte. Die Impfkampagne im Gazastreifen soll trotz der Kampfhandlungen fortgesetzt werden, wie die WHO mitteilte. Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) erklärte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), es könne die UNRWA, das UN-Palästinenserhilfswerk, im Gazastreifen nicht ersetzen.
Die USA verlegen angesichts der eskalierenden Lage weitere Militärkräfte in die Region, darunter B-52-Bomber, Kampfjets, Tankflugzeuge und Kriegsschiffe. Diese Maßnahme soll die Abschreckung erhöhen und die Sicherheit in der Region stärken, so das US-Verteidigungsministerium. Aus dem Libanon wurden nach israelischen Angaben drei Raketen auf Zentralisrael abgefeuert. Dabei wurden 19 Menschen verletzt, wie der Rettungsdienst mitteilte.
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