J.D. Vance, der republikanische Vizepräsidentschaftskandidat, hat in einem Interview bekräftigt, dass Donald Trump die USA im Falle einer Wiederwahl in der NATO halten würde. Allerdings betonte Vance, dass es wichtig sei, dass die transatlantische Allianz nicht „nur ein Wohlfahrtsklient“ sei. „Donald Trump möchte, dass die Nato stark bleibt. Er will, dass wir in der Nato bleiben“, erklärte der Senator aus Ohio in einem Interview bei NBCs „Meet the Press“, das am Sonntag ausgestrahlt wurde. „Aber er möchte auch, dass die Nato-Staaten tatsächlich ihren Anteil an der Verteidigungslast tragen.“.
Trump hat in der Vergangenheit wiederholt die europäischen NATO-Partner aufgefordert, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Während seiner Amtszeit im Weißen Haus übte er Druck auf die Verbündeten aus, was zu einer Erhöhung der Verteidigungsausgaben führte. Im Februar sorgte er für Aufregung, als er erzählte, er habe einem Regierungschef bei einem Treffen gesagt, dass er Russland sagen würde, sie könnten mit denen, die ihren Verpflichtungen nicht nachkämen, „machen, was sie wollen“.
Auf die Frage nach einer klaren Antwort sagte Vance gegenüber NBC: „Wir würden in der Nato bleiben“. Ohne konkrete Bedingungen für den Verbleib der USA in der NATO zu nennen, kritisierte Vance ein Ungleichgewicht in den Verpflichtungen der Mitgliedsstaaten. Er nannte Deutschland, die größte Volkswirtschaft Europas und ein häufiges Ziel von Trumps Kritik während seiner Präsidentschaft. „Es sind effektiv das Vereinigte Königreich, ein paar andere Nationen und die Vereinigten Staaten“, sagte er. „Das Problem der Nato ist, dass Deutschland mehr für Sicherheit und Verteidigung ausgeben muss.“
Vance vermied es, den russischen Präsidenten Wladimir Putin als Feind zu bezeichnen, und deutete an, dass dessen Kooperation notwendig sein könnte, „wenn wir jemals den Krieg in der Ukraine beenden wollen“. Er bezeichnete China als die größte Bedrohung für die USA. „Ich denke, er ist eindeutig ein Gegner“, sagte Vance über Putin. „Er ist ein Wettbewerber.“.
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/politik/us-wahl-2024-news-liveblog-trump-vance-nato-lux.6Qfsf9tt1bQQ9Axfxjw26X
