30.10.2024
Volkswagens Gewinneinbruch im dritten Quartal 2024

Volkswagen verzeichnet im dritten Quartal erheblichen Gewinneinbruch

Der Volkswagen-Konzern hat im dritten Quartal 2024 einen deutlichen Gewinneinbruch verzeichnet. Wie die FAZ am 30.10.2024 berichtete, sank der operative Gewinn um 42 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Der Gewinn nach Steuern brach sogar um 63,7 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro ein. Der Umsatz blieb mit 78,5 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu stabil und sank lediglich um ein halbes Prozent.

Als Gründe für den Gewinneinbruch nannte Volkswagen mehrere Faktoren. Probleme in den Lieferketten, die schwierige Situation auf dem chinesischen Markt und die Kosten für den laufenden Konzernumbau belasten das Ergebnis. Finanzvorstand Arno Antlitz sprach laut FAZ von einem „herausfordernden Marktumfeld“. Die aktuellen Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit der konzernweiten Effizienzprogramme, so Antlitz weiter.

Die operative Rendite sank von 6,2 Prozent im Vorjahresquartal auf 3,6 Prozent. Auch über die ersten neun Monate des Jahres 2024 betrachtet, ergibt sich ein deutlicher Rückgang des operativen Ergebnisses um mehr als 20 Prozent. Besonders die schwache Entwicklung in China, ehemals ein wichtiger Wachstumsmotor für den Konzern, trägt zu diesem Ergebnis bei.

Am Mittwoch, dem Tag der Bekanntgabe der Quartalszahlen, traf sich die Volkswagen-Führung mit den Arbeitnehmervertretern zur zweiten Verhandlungsrunde über einen neuen Haustarifvertrag. Wie verschiedene Medien, darunter der Tagesspiegel, berichteten, wird erwartet, dass das Management Vorschläge zur Senkung der Personalkosten vorlegt. Dies soll über alle Abteilungen und Hierarchien der Volkswagen AG mit ihren 120.000 Mitarbeitern hinweg geschehen.

Im Fokus der Sparmaßnahmen steht die renditeschwache Stammmarke VW Pkw. Deren Geschäftsverlauf zeige „den dringenden Bedarf von erheblichen Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen“, so Antlitz laut FAZ. Die Marke Volkswagen erreichte im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Rendite von lediglich zwei Prozent und liegt damit deutlich unter dem Zielwert von 6,5 Prozent, der bis 2026 erreicht werden soll.

Auch die anderen Markengruppen des Konzerns verzeichneten Rückgänge bei der Rendite. Die Markengruppe „Core“, zu der neben VW auch Volumenmarken wie Skoda gehören, erreichte eine Marge von 4,4 Prozent nach 4,9 Prozent im Vorjahr. Die Rendite der Gruppe „Progressive“ mit Audi an der Spitze sank von 9,1 auf 4,5 Prozent. Die Zahlen von Porsche wurden bereits früher veröffentlicht und zeigten ebenfalls einen Rückgang der Rendite von 18,8 Prozent im Vorjahr auf 14,6 Prozent.

Die veröffentlichten Quartalszahlen fielen schlechter aus als von Analysten erwartet. Die im September bereits gesenkte Jahresprognose wurde vom Management um Vorstandschef Oliver Blume jedoch bestätigt. Blume hat im Konzern ein umfassendes Sparprogramm initiiert, um insbesondere die Kernmarke VW Pkw wieder profitabler zu machen.

Der Betriebsrat äußerte laut FAZ die Befürchtung, dass der Vorstand die Schließung von mindestens drei deutschen VW-Werken plant und die übrigen Werke verkleinern will. Zehntausenden Beschäftigten drohe die Kündigung, zudem stünden empfindliche Gehaltseinbußen im Raum. Die Arbeitnehmervertreter kündigten Widerstand an und fordern, dass neben den Arbeits- und Fabrikkosten auch andere Bereiche in die Sanierungsbemühungen einbezogen werden.

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