23.11.2024
Vom Wein zum Weizen: Haus Baden setzt auf ökologischen Ackerbau

Das Haus Baden rodet Rebflächen am Bodensee und setzt auf ökologischen Landbau

Am Bodensee werden rund 60 Hektar Rebfläche weniger bewirtschaftet. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/23/dinkel-und-soja-statt-wein-markgraf-von-baden-rodet-reben) unter Berufung auf die dpa berichtet, reagiert das Haus Baden damit auf die rückläufigen Absatzzahlen, insbesondere im Premiumsegment. Bernhard Markgraf von Baden erklärte gegenüber dem „Südkurier“, dass auf den freiwerdenden Flächen künftig Weizen, Dinkel, Sonnenblumen und Soja angebaut werden sollen. Zusätzlich ist eine Beweidung mit Schafen geplant, die Klee und Zwischenfrüchte abweiden werden. Der Markgraf begründet die Umstellung mit dem Wunsch, die ökologische Landwirtschaft am Bodensee auszubauen und zu stärken. „Bio ist ein Megatrend“, so der Markgraf von Baden.

Als Grund für die Rodung der Reben nennt das Haus Baden die sinkenden Absatzzahlen der Marke „Markgraf von Baden“, die teilweise zu Verlusten geführt haben. Wie der Südkurier berichtet, begründet der Unternehmer dies mit den veränderten Konsumgewohnheiten. Der Absatz über den regionalen Fachhandel und die Gastronomie sei in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Die Menschen würden weniger oft in Restaurants essen gehen und dort auch weniger Wein trinken. Zudem werde vermehrt in Discountern und im Lebensmitteleinzelhandel eingekauft, wo die Premiummarke nicht platziert sei. Der Konsum ausländischer Weine nehme zu, gleichzeitig steige der Kostendruck.

Wein.plus (https://magazin.wein.plus/news/vdp-weingut-markgraf-von-baden-rodet-60-hektar-reben-marke-markgraf-von-baden-wird-mit-jahrgang-2024-eingestellt) präzisiert, dass von der Umstrukturierung nur der Stammsitz auf Schloss Salem betroffen ist, während die Produktion auf Schloss Staufenberg in der Ortenau unverändert fortgeführt wird. Auch die Regionalmarke „Bodensee“ und die Marke „1112“, die als Joint Venture mit Rotkäppchen-Mumm betrieben wird, seien nicht betroffen. Die Umstellung auf Ackerbau soll im Winter 2024/2025 schrittweise erfolgen. Das Haus Baden sieht sich mit dieser strategischen Neuausrichtung für die Zukunft gut aufgestellt. Die regenerative Landwirtschaft wird als Antwort auf die Herausforderungen des Klimawandels und des Artensterbens gesehen.

Der Markgraf von Baden vermutet, dass auch andere Weingüter über ähnliche Schritte nachdenken, da die aktuellen Krisen die Branche vor große Herausforderungen stellen. Das Haus Baden sieht sich durch den bestehenden Landwirtschaftsbetrieb in der Lage, flexibel auf die veränderte Marktlage zu reagieren. Wie der Südkurier (https://www.suedkurier.de/ueberregional/wirtschaft/der-markgraf-laesst-roden-am-bodensee-verschwinden-60-hektar-reben;art416,12242146) berichtet, werden bekannte Lagen, wie die bei der Birnau, von der Rodung betroffen sein.

Quellen:

- Zeit Online - Süddeutsche Zeitung - Stern - Südkurier - Wein.plus - Markgraf von Baden
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