September 26, 2024
Vorwürfe gegen Frankfurter Tafel: Staatsanwaltschaft sieht keinen Anlass für Ermittlungen

Veruntreuung, Bereicherung, Steuerhinterziehung: Vorwürfe gegen Tafel nicht haltbar

Gegen den Vorstand der Frankfurter Tafel wurden schwere Anschuldigungen erhoben, darunter Veruntreuung, Steuerhinterziehung und Bereicherung. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt sieht jedoch nach intensiver Prüfung keinen Anfangsverdacht für strafbare Handlungen und hat die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abgelehnt. Dies berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (F.A.Z.).

Im Zentrum der Vorwürfe steht der erste Vorsitzende Rainer Häusler. Ihm wird vorgeworfen, sich an den zwölf Fahrzeugen der Tafel bereichert zu haben, indem er überhöhte Preise für Wartungen und Reparaturen in seinem eigenen Autohaus abgerechnet haben soll. Häusler weist die Anschuldigungen zurück und betont, dass er bei den „Tafelcheckups“ lediglich die Materialkosten berechne. Bei größeren Reparaturen gewähre er zudem Rabatte auf Arbeitszeit und Material. Belege dafür liegen der F.A.Z. vor.

Ein weiterer Vorwurf bezieht sich auf die Vermietung von Räumlichkeiten an die Tafel im Jahr 2009. Häusler soll dem Verein zu einem überhöhten Mietpreis Flächen in seinem Besitz überlassen haben. Auch diesen Vorwurf weist er zurück und verweist darauf, dass die Miete deutlich unter dem marktüblichen Preis lag und er dadurch finanzielle Einbußen hinnehmen musste.

Zwar räumt Häusler ein, dass es vorgekommen sei, dass ehrenamtliche Helfer Spenden unberechtigt mitgenommen haben. Dies sei jedoch kein systematisches Problem und werde geahndet, sobald es bekannt werde. Den Vorwurf der Steuerhinterziehung entkräftet Häusler mit dem Hinweis auf einen Buchhaltungsfehler. Ehrenamtliche, die bei der Reinigung der Räumlichkeiten nach Essensausgaben helfen, erhielten dafür eine Aufwandsentschädigung. Diese sei fälschlicherweise als „Putzhilfe“ verbucht worden.

Häusler vermutet hinter den Anschuldigungen einen Racheakt einer Person, die er aufgrund eines Regelverstoßes von der Arbeit bei der Tafel ausschließen musste. Er bedauert die entstandene Situation und die negativen Auswirkungen auf den Ruf der Tafel. In einer Mitgliederversammlung Mitte Oktober will sich der Vorstand zu den Vorwürfen äußern und über das weitere Vorgehen beraten.

Quelle: F.A.Z.

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