Volkswagen weist Sparvorschläge der IG Metall zurück
Volkswagen hat das von der IG Metall und dem Betriebsrat entwickelte Zukunftskonzept zur Kostenreduzierung abgelehnt. Nach Prüfung des Konzepts erklärte der Automobilhersteller, dass „eine nachhaltige Einsparung von 1,5 Milliarden Euro auch nach intensiver Analyse nicht nachweisbar“ sei. Volkswagen führt weiter aus: „Zwar können sich kurzfristig positive Effekte ergeben, die genannten Maßnahmen führen jedoch überwiegend zu keiner finanziell nachhaltigen Entlastung des Unternehmens in den kommenden Jahren.“ Der Konzern betonte jedoch, weiterhin mit der Arbeitnehmerseite im Gespräch bleiben zu wollen, „um gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln.“ Wie die Zeit berichtet, hatten IG Metall und Betriebsrat in der vergangenen Woche einen eigenen Plan für die Zukunft von Volkswagen vorgestellt. Dieser sah Kosteneinsparungen von 1,5 Milliarden Euro vor, die durch die Einbringung einer möglichen Tariferhöhung in einen Zukunftsfonds und deren vorläufige Nichtauszahlung erzielt werden sollten. Im Gegenzug forderten IG Metall und Betriebsrat von Volkswagen den Verzicht auf Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen. Volkswagen hatte daraufhin angekündigt, das Konzept finanziell zu prüfen.
Der Tagesspiegel berichtet, dass Volkswagen bisher jede Tariferhöhung ablehnt und stattdessen eine zehnprozentige Lohnkürzung fordert. Auch Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen sind weiterhin nicht ausgeschlossen. Aus Konzernkreisen heißt es, der Plan der Gewerkschaft ändere nichts an den bestehenden Überkapazitäten. Zudem würde die Lohnerhöhung lediglich verschoben und spätestens in zwei Jahren zu steigenden Kosten führen. Autohaus.de ergänzt, dass Betriebsrat und IG Metall bereits im September ein eigenes Gesamtkonzept für die Zukunft von VW angekündigt hatten. Betriebsratschefin Daniela Cavallo und IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger betonten dabei die Notwendigkeit, Standorte, Auslastung und Beschäftigung langfristig zu sichern. Die von VW geforderte Lohnkürzung sowie Werksschließungen und Entlassungen lehnt die IG Metall entschieden ab.
Stern.de berichtet, dass die Tarifverhandlungen am 9. Dezember fortgesetzt werden sollen. Ab dem 1. Dezember sind Arbeitsniederlegungen möglich. Die IG Metall hat bereits angekündigt, ab Anfang Dezember zu Warnstreiks aufzurufen, konkrete Termine wurden jedoch noch nicht genannt. Das ZDF meldet, dass die IG Metall nach der dritten Tarifrunde Warnstreiks ab Dezember angekündigt hat. Die Tarifkommission der IG Metall habe dies einstimmig beschlossen. Die Tarifgespräche seien jedoch nicht gescheitert und sollen am 9. Dezember fortgesetzt werden. VW habe sich bereit erklärt, auf Basis des von der IG Metall vorgelegten Zukunftskonzepts zu verhandeln. Standortschließungen und Massenentlassungen seien aber weiterhin nicht vom Tisch. Die Grafschafter Nachrichten berichten ebenfalls über die Ablehnung des Zukunftsplans der IG Metall durch VW. Der Artikel hebt hervor, dass die VW-Spitze das Sparkonzept der IG Metall für unzureichend hält.
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2024-11/29/vw-lehnt-zukunftsplan-der-ig-metall-ab
- https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/autoindustrie-vw-lehnt-zukunftsplan-der-ig-metall-ab-12795587.html
- https://www.autohaus.de/nachrichten/autohersteller/vw-krise-ig-metall-und-betriebsrat-legen-masterplan-vor-3594495
- https://www.stern.de/wirtschaft/news/autoindustrie--vw-lehnt-zukunftsplan-der-ig-metall-ab-35270834.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard&utm_term=Autoindustrie_VW%252Blehnt%252BZukunftsplan%252Bder%252BIG%252BMetall%252Bab
- https://www.gn-online.de/deutschland-und-welt/vw-lehnt-zukunftsplan-der-ig-metall-ab-558445.html
- https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/unternehmen/wolfsburg-proteste-vw-tarifrunde-100.html