September 27, 2024
Wachsende Nachfrage nach Wohnheimplätzen verstärkt Herausforderungen für Studierende

Nachfrage nach Wohnheimplätzen ungebrochen hoch

Kurz vor Beginn der Vorlesungszeit zeigt sich ein bekanntes Bild: Die Nachfrage nach Wohnheimplätzen übersteigt das Angebot deutlich. Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt, ist die Situation in Niedersachsen und Bremen besonders angespannt. "Die Nachfrage hat wieder das Niveau von vor der Corona-Pandemie erreicht", berichtet das Studierendenwerk Göttingen. Bis zum 13. September wurden zwar bereits 872 neue Mietverträge abgeschlossen, allerdings standen diesen noch 2.751 offene Bewerbungen gegenüber.

Die Verknappung führt dazu, dass Studierende sich häufig bei mehreren Studierendenwerken gleichzeitig bewerben, da sie oft bis kurz vor Semesterbeginn nicht wissen, wo sie einen Studienplatz erhalten. Um der großen Nachfrage zumindest teilweise gerecht zu werden, bietet das Studierendenwerk Göttingen übergangsweise wieder vergünstigte Zimmer in einem nahegelegenen Hotel an.

Doch nicht nur in Göttingen ist die Lage angespannt. Auch in Oldenburg, wo zuletzt in den Jahren 2018 und 2020 neue Wohnheimplätze geschaffen wurden, sieht man dringenden Handlungsbedarf. "Für weiteren zusätzlichen Wohnraum brauchen wir staatliche Unterstützung", appelliert das Studentenwerk an die Politik. Ähnlich prekär stellt sich die Situation in Hannover dar. Dort hofft das Studierendenwerk auf Fördergelder, um ein sanierungsbedürftiges Wohnheim abzureißen und durch einen Neubau mit mehr Plätzen zu ersetzen. Dass fehlende Fördergelder ein großes Problem darstellen, bestätigt auch das Studentenwerk Ostniedersachsen. Dort mussten bereits Gebäude abgerissen werden, da die finanziellen Mittel für eine Sanierung fehlten.

Die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt spiegelt sich auch in den Mietpreisen wider. Wie die Zeit berichtet, sind die Angebotsmieten auf dem freien Markt im Durchschnitt um 5,1 Prozent gestiegen. Die Warmmieten für Wohnheimplätze liegen im Schnitt bei knapp über 300 Euro. In Bremen zahlen Studierende monatlich durchschnittlich 307 Euro, in Hannover 324 Euro und in Osnabrück 328 Euro. Größere Preisspannen gibt es beim Studentenwerk Oldenburg (160 bis 400 Euro) und beim Studentenwerk Ostniedersachsen (245 bis 950 Euro).

Die finanziellen Belastungen für Studierende sind enorm. Laut Studentenwerk Osnabrück, das sich auf Zahlen des Statistischen Bundesamts bezieht, verfügt die Hälfte der Studierenden in Deutschland monatlich über weniger als 867 Euro. 35 Prozent der Studierenden gelten demnach als armutsgefährdet.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2024-09/27/nachfrage-nach-wohnheimplaetzen-ungebrochen-gross
  • dpa Niedersachsen
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