Die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie an der Küste sind festgefahren. Die IG Metall erhöht mit Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeberseite. Wie die ZEIT ONLINE am 30. Oktober 2024 berichtete, legten am Mittwoch, einen Tag nach der ergebnislosen dritten Verhandlungsrunde in Kiel, 14.600 Beschäftigte in 44 Betrieben in Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Nordwestniedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern vorübergehend die Arbeit nieder. Auch für die Nacht zum Donnerstag waren weitere Warnstreiks angekündigt.
Schwerpunkt der Aktionen am Mittwoch waren die großen Hansestädte Hamburg und Bremen, wo unter anderem bei Airbus und Mercedes die Arbeit ruhte. Wie die dpa meldet, fanden größere Aktionen in Niedersachsen unter anderem bei der Meyer Werft in Papenburg und Thyssenkrupp Marine Systems in Emden statt. In Mecklenburg-Vorpommern beteiligten sich Beschäftigte der Fertigungstechnik Nord in Gadebusch und des Brüggen Fahrzeugwerks in Lübtheen an den Warnstreiks. In Schleswig-Holstein waren unter anderem Fette und Körber in Schwarzenbek und Atlas Elektronik in Wedel betroffen.
Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Lohn über zwölf Monate und 170 Euro mehr für Auszubildende. Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste, erklärte gegenüber der dpa, dass das bisherige Angebot der Arbeitgeber für eine Lösung des Tarifkonflikts nicht ausreiche. Er kündigte eine Ausweitung der Proteste für die kommende Woche an. Die Arbeitgeberseite bot zuletzt eine Erhöhung ab Juli 2025 um 1,7 Prozent und eine weitere ab Juli 2026 um 1,9 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 27 Monaten. Lena Ströbele, Verhandlungsführerin des Arbeitgeberverbandes Nordmetall, mahnte nach der ergebnislosen Verhandlungsrunde am Dienstag eine Lösung am Verhandlungstisch an und nicht "auf der Straße" an, wie diverse Medien berichteten. Die Arbeitgeberseite verweist auf die schwierige wirtschaftliche Lage und die Notwendigkeit, realistische und machbare Lösungen für die Betriebe zu finden.
Auch in Bremen beteiligten sich mehr als tausend Gewerkschaftsmitglieder an einer Großkundgebung vor dem Airbus-Standort, wie die Süddeutsche Zeitung am 30. Oktober 2024 berichtete. Die IG Metall Bremen kündigte weitere Warnstreiks für die kommende Woche an.
Der NDR berichtete am 30. Oktober 2024, dass sich allein im Bezirk Niedersachsen-Bremen an den ersten beiden Tagen der Warnstreiks mehr als 7.000 Menschen beteiligt hatten. Die IG Metall kündigte eine Ausweitung und Intensivierung der Warnstreiks an.