Der Trierer Bischof Stephan Ackermann nahm den Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt, bei dem fünf Menschen starben, zum Anlass, in seiner Weihnachtspredigt im Trierer Dom über das Böse in der Welt zu sprechen (dpa). Er stellte die Frage nach dessen Ursprung und den Motiven für solche Taten, räumte aber ein, dass es darauf wohl nie eine endgültige Antwort geben werde. Das Christentum sehe das „bedrängende Geheimnis des Bösen“ nicht auf einer Stufe mit dem „Geheimnis der Liebe“, so Ackermann. Laut dpa betonte er die Überzeugung, dass Jesus Christus durch seinen Opfertod das Böse im Kern besiegt habe. Die Liebe sei die stärkste Kraft und schenke den Menschen gerade an Weihnachten Zuversicht und Freude. Der Vorfall in Magdeburg erinnere aber gleichzeitig daran, dass das Böse existiert und in der Auseinandersetzung mit Gott und der Welt nicht ignoriert werden darf. Auch die Saarbrücker Zeitung berichtete, dass Ackermann den Anschlag in Magdeburg in seiner Predigt erwähnte und mit einer Botschaft der Hoffnung verband.
Auch Bischof Peter Kohlgraf aus Mainz bezog sich in seiner Weihnachtspredigt auf die weltweiten Krisen und appellierte an das Mitgefühl, wie n-tv berichtet. Er nannte ausdrücklich das Leid der Menschen in Magdeburg, der Ukraine und im Gazastreifen. Die Gewaltbereitschaft mache ihn sprachlos. Gleichzeitig betonte er die Notwendigkeit, Position zu beziehen: Entweder für das Licht, das mit Christus in die Welt gekommen sei, und somit für Frieden, Versöhnung, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit, oder für diejenigen, die andere verachten und ihrer Würde berauben.
Kohlgraf räumte ein, dass Weihnachten keine einfachen Antworten auf die komplexen Geschehnisse biete. Die Weihnachtsbotschaft müsse jedoch in der Lage sein, die daraus resultierenden Fragen zu beantworten. Der Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Licht und Dunkelheit, sei fortwährend, und jeder Mensch müsse täglich eine Entscheidung treffen. Gläubige dürften angesichts von Wut und Verzweiflung nicht resignieren, so Kohlgraf laut n-tv.
Die Zeit berichtet ebenfalls, dass Bischof Ackermann den Anschlag von Magdeburg in seiner Predigt thematisierte und die überlegene Kraft der Liebe gegenüber dem Bösen hervorhob.
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