September 29, 2024
Werder Bremen dreht das Spiel und bestraft Hoffenheims Krisenstart

Dank einer historischen Aufholjagd bei einem selten gesehenen Bundesliga-Spektakel hat Werder Bremen die Krise der TSG Hoffenheim maximal verschärft. Angeführt vom Dreierpacker Jens Stage gewannen die Hanseaten nach einem 0:3-Rückstand 4:3 (3:3) bei den Kraichgauern - damit hat Werder die jüngste 0:5-Klatsche gegen Bayern München zu den Akten gelegt. Die TSG kassierte dagegen die vierte Pleite in Folge, der Stuhl von Trainer Pellegrino Matarazzo wackelt bedenklich. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (F.A.Z.) berichtet, steht Matarazzo damit vor dem baden-württembergischen Derby am kommenden Sonntag bei seinem Ex-Arbeitgeber VfB Stuttgart gehörig unter Druck - falls er dann noch auf der Bank sitzt.

Der Däne Stage mit seinem ersten Bundesliga-Dreierpack (26./39./49.) und Julian Malatini (21.) trafen für die Bremer, die zum ersten Mal seit 1984 nach einem Drei-Tore-Rückstand noch etwas Zählbares holten. Marius Bülter mit einem Doppelschlag (5./8.) und Adam Hlozek (12.) hatten Hoffenheim früh auf die Siegerstraße gebracht. Doch nach der Roten Karte für TSG-Verteidiger Stanley Nsoki wegen einer Notbremse (18.) kippte das Spiel.

„Mein Fokus liegt bei den Jungs auf dem Platz“, sagte Matarazzo kurz vor dem Anpfiff zu den seit Wochen herrschenden Querelen im Klub. Seit dem Rauswurf des langjährigen Sportchefs Alexander Rosen kommt die TSG nicht zur Ruhe. „Es wird sehr intensiv über die Strukturen gesprochen, und es wird relativ zeitnah Entscheidungen geben“, betonte Rosens Interimsnachfolger Frank Kramer: „Ich bin ständig mit dem Trainer im Austausch.“

Drei Tage nach dem 1:1 zum Auftakt der Europa League beim dänischen Meister FC Midtjylland begannen die Hoffenheimer vor 26.018 Zuschauern in der Sinsheimer Arena ganz stark - obwohl der angeschlagene Stürmerstar Andrej Kramaric fehlte. Bülter nutzte gleich die erste Chance zur Führung, knapp drei Minuten später legte der Angreifer nach. Die Gastgeber spielten die Bremer in der Anfangsphase schwindlig. Das Team von Trainer Ole Werner, in dem der gesperrte Kapitän Marco Friedl fehlte, stand in der Defensive schlecht. Nach Vorarbeit von Bülter erzielte der von Meister Bayer Leverkusen gekommene Hlozek sein erstes Tor für die TSG. Noch nie hatte Hoffenheim so schnell drei Treffer erzielt. Doch der Vorteil war nicht von Dauer: Zunächst flog Nsoki nach einer Notbremse gegen Felix Agu bereits zum dritten Mal in der Bundesliga vom Platz, dann brachte Malatini die Bremer zurück in die Partie. Stage schaffte erst den Anschluss und dann den Ausgleich. Nach der Pause machte erzielte Stage sein drittes Tor. Danach verflachte das Niveau etwas.

„Ich glaube, wir hatten einen richtig guten Start ins Spiel. Aber wenn wir nach zwölf Minuten 3:0 führen, ist es mir unerklärlich, auch wenn wir eine Rote Karte kassieren, dass wir noch verlieren“, sagte Doppeltorschütze Marius Bülter sichtlich enttäuscht bei DAZN. Bremens Mitchell Weiser meinte dagegen: „Wir haben uns ein bisschen in einen Rausch gespielt und verdient gewonnen.“

- Frankfurter Allgemeine Zeitung: https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/bundesliga/tsg-hoffenheim-verliert-wieder-werder-bremen-verschaerft-die-krise-19984462.html - Süddeutsche Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/sport/bremen-hoffenheim-bundesliga-stage-lux.MKfUUfeySYdzS6oGGuk5YyWien - Spox: https://www.spox.com/de/sport/fussball/bundesliga/2409/Artikel/4-3-nach-0-3-werder-bremen-gewinnt-verruecktes-spiel-bei-1899-hoffenheim.html - Die Presse: https://www.diepresse.com/18913453/werder-bremen-siegt-in-hoffenheim-nach-03-rueckstand
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