Werteunion: Bundesweite Wahlteilnahme gescheitert, Landesverbände gehen eigene Wege
Die konservative Werteunion wird nicht als Gesamtpartei bei der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar antreten. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, geht dies aus einem Schreiben des Bundesvorstands an die Mitglieder hervor. Der Kommunikationsdirektor der Werteunion, Wolfgang Osinski, bestätigte dies auf dpa-Anfrage. Als Gründe nennt der Bundesvorstand in dem Schreiben unter anderem die fehlende finanzielle und personelle Ausstattung der noch jungen Partei. Für einen „ansatzweise erfolgversprechenden Wahlantritt“ benötige man ein Budget von mindestens fünf, besser sieben Millionen Euro, zitiert das ARD-Magazin „Report Mainz“ aus dem Schreiben. Diese Summe stehe der Partei nicht zur Verfügung und sei in der Kürze der Zeit auch nicht aufzutreibar. Wie die „Zeit“ online berichtet, hatte sich die Werteunion erst im Februar dieses Jahres als Partei gegründet. Vorsitzender ist der frühere Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen.
Trotz des bundesweiten Verzichts auf eine Teilnahme an der Bundestagswahl könnten einzelne Landesverbände der Werteunion dennoch mit eigenen Listen antreten. So hat der Landesverband Nordrhein-Westfalen bereits beschlossen, mit einer Landesliste zur Wahl anzutreten, wie ein Parteisprecher bestätigte. Auch die Landesverbände Bayern und Berlin haben sich laut „Stern“ bereits für einen eigenständigen Wahlantritt entschieden. Weitere Landesverbände könnten folgen. In dem Schreiben des Bundesvorstands heißt es dazu, diese Landesverbände fühlten sich „organisatorisch, strukturell und personell ausreichend gerüstet, die mit einer Teilnahme verbundenen Herausforderungen anzunehmen“. Der Bundesverband werde sie „mit Rat und Tat zur Seite stehen“.
Die „Welt“ berichtet, dass die Werteunion derzeit rund 1.200 Mitglieder und 13 Landesverbände hat. Im September war der frühere AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen der Partei beigetreten. Bei den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg hatte die Werteunion den Einzug in die Parlamente verfehlt. Zur Europawahl war sie nicht angetreten. Der Thüringer Landesverband, für dessen Gründung sich Maaßen besonders eingesetzt hatte, befindet sich derzeit laut „Zeit“ in Turbulenzen. Kürzlich wurde der Landesvorstand vorzeitig neu gewählt.
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2024-11/23/werteunion-tritt-bei-wahl-nicht-als-gesamtpartei-an
- https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/bundestagswahl-wahlkampf-neuwahlen-liveblog-102.html
- https://www.stern.de/gesellschaft/regional/thueringen/bundestagswahl--werteunion-tritt-bei-wahl-nicht-als-gesamtpartei-an-35253262.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard&utm_term=Bundestagswahl_Werteunion%252Btritt%252Bbei%252BWahl%252Bnicht%252Bals%252BGesamtpartei%252Ban
- https://www.achgut.com/artikel/werteunion_hat_probleme_zur_bundestagswahl_anzutreten
- https://www.welt.de/politik/deutschland/article254622632/Bundestagswahl-2025-Die-SPD-ist-keine-Selbsthilfegruppe-kritisiert-Heil.html
- https://www.sueddeutsche.de/politik/neuwahlen-bundestagswahl-2025-news-spd-kanzler-habeck-woidke-lux.XRfDmEHvbP3Ko69xfxD3me
- https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/spd-kanzlerkandidatur-scholz-kritik-jusos-100.html
- https://www.volksstimme.de/panorama/hsv-coach-baumgart-nicht-nur-idioten-wahlen-afd-3954572