Im Landkreis Schmalkalden-Meiningen entsteht ein neuer Wald, der speziell auf die Bedürfnisse von Wildkatzen zugeschnitten ist. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/23/baeume-pflanzen-fuer-wildkatzen) berichtet, pflanzen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Stadt Wasungen und zahlreiche Freiwillige tausende Bäume und Sträucher im Kommunalwald. Das Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ zielt darauf ab, den Lebensraum der Wildkatze zu verbessern und ihre Verbreitung zu fördern. Die Pflanzaktion konzentriert sich auf Flächen, die durch Fichtensterben kahl geworden sind. Geplant ist, rund 5.000 Bäume und Sträucher zu setzen und diese mit Gattern vor Rehen und Hirschen zu schützen. Bei der ersten Aktion in Wasungen wurden 120 Helfer erwartet.
Thomas Mölich, Leiter des Projekts „Wildkatzenwälder von morgen“ beim BUND Thüringen, erklärte, dass neben den Pflanzungen auch Totholz in den Wäldern angereichert wird. Aufgeschichtete Äste und Stämme dienen den Wildkatzen als Versteck und Wurfplatz. Das Projekt, das deutschlandweit Wälder wildkatzengerecht umgestaltet, wird unter anderem vom Bundesumweltministerium und dem Thüringer Umweltministerium finanziert.
Ziel ist es, strukturreiche Laub- und Mischwälder zu schaffen, die den Wildkatzen optimale Bedingungen für die Mäusejagd bieten und ihre Ausbreitung erleichtern. Der BUND betont, dass von solchen naturnahen Wäldern auch andere bedrohte Arten wie der Feuersalamander profitieren. Darüber hinaus sind diese Wälder besser an den Klimawandel angepasst. In Wasungen sollen künftig Baumarten wie Stiel- und Traubeneichen sowie Hainbuchen wachsen.
Die Europäische Wildkatze war einst beinahe ausgerottet. Obwohl sich der Bestand erholt hat, gilt sie weiterhin als gefährdet und ist streng geschützt. Wie der Stern berichtet, kommt es im Frühjahr häufig vor, dass Wildkatzenjunge mit Hauskatzen verwechselt und mitgenommen werden (https://www.stern.de/gesellschaft/regional/thueringen/artenschutz--baeume-pflanzen-fuer-wildkatzen-35253390.html). Der BUND warnt davor und betont, dass Wildkatzen in die Natur gehören. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (https://www.bmuv.de/pressemitteilung/wildkatzenwaelder-von-morgen) fördert das Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ mit rund 6,9 Millionen Euro. Das Projekt wird in zehn Bundesländern durchgeführt und beinhaltet auch ein Monitoring der Wildkatzenbestände.
Der BUND Naturschutz in Bayern setzt das Projekt im Inneren Bayerischen Wald und der Hersbrucker Alb um (https://www.bund-naturschutz.de/tiere-in-bayern/wildkatze/projekt-wildkatzenwaelder-von-morgen). Neben der Schaffung von Totholzinseln und Waldrändern werden auch Gefahrenquellen beseitigt und Biotope miteinander vernetzt. Der BUND NRW berichtet, dass im Rahmen des Projekts in den letzten zwölf Monaten rund 6.800 heimische Laubbäume und Sträucher gepflanzt und 2.740 Meter strukturreiche Waldränder geschaffen wurden (https://www.bund-nrw.de/presse/detail/news/tag-des-baumes-bund-setzt-sich-fuer-klimarobuste-wildkatzenwaelder-ein/). Auch in Niedersachsen wurden im Rahmen des Projekts rund 2.000 Bäume und Sträucher gepflanzt und 1,8 Hektar Waldrand geschaffen (https://www.bund-niedersachsen.de/service/presse/detail/news/tag-des-baumes-bund-pflanzt-klimarobuste-wildkatzenwaelder-baeume-waelder-und-wildkatzen-brauchen-schutz-und-strukturvielfalt/).
Der BUND betont die Wichtigkeit von naturnahen Wäldern für den Klimaschutz und die Biodiversität. Diese Wälder sind widerstandsfähiger gegenüber Trockenheit, Hitze und Stürmen und bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Arten. Der nasse Winter hat dazu beigetragen, dass die gepflanzten Setzlinge gut anwachsen konnten.