Nach dem Zusammenstoß eines Güterzugs mit einem Bauzug bei Kerpen in der Nacht zum Freitag laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, haben schwere Kräne mit der Bergung der entgleisten Waggons begonnen. Die Arbeiten gestalten sich jedoch aufwendig, da sechs Wagen, darunter der 80 Tonnen schwere Triebwagen, aus den Schienen gesprungen sind. Wie die Deutsche Bahn weiter berichtet, konnten erste Reparaturarbeiten an der Oberleitung bereits am Freitagnachmittag beginnen. Die Bergung der Fahrzeuge startete am Samstagmorgen. Das genaue Schadensbild kann jedoch erst nach vollständiger Räumung der Unfallstelle begutachtet werden. Klar ist bereits, dass vier Betonmasten sowie Gleise und Schwellen auf einer Länge von mehreren hundert Metern erneuert werden müssen. Ein konkreter Fertigstellungstermin lässt sich laut DB erst in den kommenden Tagen nennen, nachdem die Experten die Schäden im Detail dokumentiert und die Baustellenplanung abgeschlossen haben. Wie die FAZ berichtet, will die Deutsche Bahn frühestens am Montag eine Prognose abgeben, wann wieder Züge auf der Strecke fahren können.
Der Unfall, der sich auf dem Abschnitt zwischen Horrem und Düren ereignete, hat massive Auswirkungen auf den Nah- und Fernverkehr. Wie RP Online berichtet, wurde zwischen dem Kölner und dem Aachener Hauptbahnhof ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Es bildeten sich lange Schlangen von Reisenden. Im Fernverkehr sind unter anderem die Verbindungen zwischen Frankfurt am Main und Brüssel sowie Aachen und Berlin betroffen. ICE-Züge fallen zwischen Köln und Aachen aus. Auch der Eurostar nach Brüssel und Paris ist beeinträchtigt, wie die FAZ berichtet. Im Nahverkehr kommt es ebenfalls zu erheblichen Einschränkungen. Der WDR meldet, dass die Linien RE 1 (RRX), RE 9 sowie die S-Bahn-Linien 12 und 19 betroffen sind. Reisende werden gebeten, sich vor Reiseantritt über die aktuelle Lage zu informieren.
Bei dem Unfall wurde der Lokführer des Güterzugs schwer verletzt, zwei Arbeiter des Bauzugs erlitten leichte Verletzungen. Alle drei wurden in ein Krankenhaus gebracht. Wie RP Online berichtet, ist die Unfallursache noch unklar. Die Bundespolizei ermittelt.
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