4.11.2024
Autokrise Zieht Kreise Entwicklungsdienstleister Und Zulieferer Betroffen

Die deutsche Automobilindustrie befindet sich in einer herausfordernden Situation. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 4. November 2024 berichtete, bekommen dies nicht nur Zulieferer, sondern auch Entwicklungsdienstleister deutlich zu spüren. Die sinkenden Verkaufszahlen und der schwierige Umstieg auf die Elektromobilität belasten die großen Automobilhersteller, was sich wiederum auf die gesamte Branche auswirkt.

Besonders betroffen sind Unternehmen wie die Bertrandt AG, ein großer Entwicklungsdienstleister in der Automobilbranche. Die FAZ berichtet von geplanten Stellenstreichungen zwischen 800 und 1200 in Deutschland. Als Gründe werden die schlechten Geschäftsergebnisse von Automobilherstellern wie Volkswagen, Mercedes-Benz und Porsche genannt. Diese Entwicklung zeigt, wie die Krise der Autoindustrie immer weitere Kreise zieht und auch Unternehmen betrifft, die nicht direkt in der Produktion tätig sind.

Die Transformation der Automobilindustrie hin zur Elektromobilität stellt die Branche vor immense Herausforderungen. Der Druck, bis 2035 vollständig auf emissionsfreie Fahrzeuge umzustellen, erfordert hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung. Gleichzeitig sinkt die Nachfrage nach Elektroautos, was die Gewinne der Hersteller schmälert. Hinzu kommt die wachsende Konkurrenz aus China und von neuen Playern wie Tesla, die den etablierten deutschen Herstellern Marktanteile abnehmen.

Auch Zulieferer leiden unter der aktuellen Situation. Wie der Maschinenmarkt am 6. September 2024 berichtete, befürchten Zulieferbetriebe in Sachsen-Anhalt negative Auswirkungen durch die Sparpläne von Volkswagen. Die Transformation der Branche und die unsichere Lage bei VW erschweren die Planung und führen zu Unsicherheit bei den Zulieferern. Viele Unternehmen versuchen, sich durch eine breitere Aufstellung abzusichern und ihre Abhängigkeit von einzelnen Herstellern zu reduzieren.

Die IG Metall fordert in der aktuellen Tarifrunde sieben Prozent mehr Lohn und schlägt die Einführung einer 4-Tage-Woche vor, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Ob dieser Vorschlag von Volkswagen angenommen wird, ist noch offen. Die Gewerkschaft verweist auf eine ähnliche Vereinbarung aus dem Jahr 1993, als durch eine Arbeitszeitverkürzung ein massiver Stellenabbau verhindert werden konnte. Die damalige Vereinbarung über eine Beschäftigungsgarantie will Volkswagen nun jedoch aufkündigen.

Die Krise der Autoindustrie ist also komplex und vielschichtig. Sie betrifft nicht nur die großen Hersteller, sondern auch Zulieferer und Entwicklungsdienstleister. Die Transformation zur Elektromobilität, die sinkende Nachfrage nach Elektroautos und die zunehmende Konkurrenz stellen die Branche vor große Herausforderungen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird und

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