4.11.2024
Biontechs Wachstumskurs Überraschend Starkes Drittes Quartal

Biontech übertrifft Erwartungen mit starkem Umsatzwachstum im dritten Quartal

Nach einem schwierigen ersten Halbjahr 2024, in dem Biontech einen Nettoverlust von 1,2 Milliarden Euro verzeichnete, konnte das Mainzer Biotechnologieunternehmen im dritten Quartal ein überraschend starkes Umsatzwachstum vermelden. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet, erzielte Biontech zwischen Juli und September einen Umsatz von 1,245 Milliarden Euro, was deutlich über den 895,3 Millionen Euro des Vergleichsquartals im Vorjahr liegt. Auch der Nettogewinn von 198,1 Millionen Euro übertraf die Erwartungen und den Gewinn des Vergleichsquartals (160,6 Millionen Euro).

Einen wesentlichen Beitrag zu diesem positiven Ergebnis leisteten die angepassten Covid-19-Impfstoffe, die auf die Omikron-Varianten JN.1 und KP.2 abzielen. Wie Finanznachrichten.de berichtet, waren die Zulassungen für diese Impfstoffe früher als im Vorjahr erteilt worden, was sich unmittelbar auf die Umsatzentwicklung auswirkte. Biontech-Finanzvorstand Jens Holstein betonte laut dpa den Erfolg der Markteinführung der angepassten Impfstoffe und die Bedeutung der frühzeitigen Zulassungen für das starke Quartalsergebnis. Die F.A.Z. hebt zudem die verbesserte Kostendisziplin des Unternehmens hervor, die es ermöglicht, die Entwicklung vielversprechender Produktkandidaten in der Pipeline zu priorisieren.

Biontech befindet sich in der Transformation zu einem Multi-Produktunternehmen. Der Fokus des Managements liegt, wie die F.A.Z. erläutert, auf Produktkandidaten mit hohem Wertschöpfungspotenzial und der Möglichkeit eines schnellen Markteintritts. Langfristiges Ziel ist es, die Abhängigkeit von den saisonal nachgefragten Covid-Impfstoffen zu reduzieren. Besonders im Bereich der Onkologie investiert Biontech erheblich. Hier verfolgt das Unternehmen die Entwicklung neuartiger Kombinationstherapien zur Krebsbekämpfung.

Im dritten Quartal flossen 550,3 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung, ein Großteil davon in klinische Studien für fortgeschrittene onkologische Produktkandidaten. Wie die F.A.Z. berichtet, plant Biontech die Markteinführung des ersten Krebsmedikaments für 2026. Der bispezifische Antikörper BNT327 spielt dabei eine wichtige Rolle und befindet sich derzeit in der Vorbereitungsphase für eine zulassungsrelevante Phase-3-Studie. Uğur Şahin sieht laut F.A.Z. auch bei anderen Projekten, wie den mRNA-Krebsimpfstoffen, positive Fortschritte. Die geplanten Forschungs- und Entwicklungsausgaben für das Gesamtjahr belaufen sich auf 2,4 bis 2,6 Milliarden Euro.

Trotz des positiven Quartalsergebnisses bleibt Biontech beim Ausblick für das Gesamtjahr vorsichtig. Wie die F.A.Z. berichtet, erwartet das Unternehmen nun einen Umsatz am unteren Ende der prognostizierten Spanne von 2,5 bis 3,1 Milliarden Euro. Nach den ersten neun Monaten des Jahres verzeichnet Biontech einen Umsatz von rund 1,56 Milliarden Euro und einen Verlust von knapp 925 Millionen Euro. Die Liquidität des Unternehmens ist mit 17,84 Milliarden Euro Barmitteln zum Ende September weiterhin hoch.

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