Hanka Mittelstädt (SPD) verlässt ihren Posten beim Agrarmarketingverband Pro Agro, um das Brandenburgische Ministerium für Landwirtschaft zu leiten. Wie die dpa meldet, legte sie ihr Amt auf eigenen Wunsch und mit sofortiger Wirkung nieder. Auch die Zeit berichtet darüber und stellt den Wechsel in den Zusammenhang mit der Regierungsbildung in Brandenburg (https://www.zeit.de/news/2024-12/07/agrarwirtin-wird-ministerin-amt-bei-agrarverband-abgegeben).
Mittelstädt, die einen landwirtschaftlichen Familienbetrieb in der Uckermark führt, wird voraussichtlich Mitte der Woche als Ministerin vereidigt. In der Koalition aus SPD und BSW übernimmt sie die Nachfolge des bisherigen grünen Landwirtschaftsministers Axel Vogel.
Als Vorstandsvorsitzende von Pro Agro engagierte sich Mittelstädt für die Stärkung regionaler Produkte. Die Agrarwirtin rückte 2023 in den Brandenburger Landtag nach. Laut Märkischer Oderzeitung (MOZ) studierte Mittelstädt Agrarwirtschaft in Neubrandenburg und Agrarökonomie in Kiel. Praktische Erfahrungen sammelte sie in der Finanzbranche, im eigenen Landwirtschaftsbetrieb und bei der Ucker-Ei GmbH (https://www.moz.de/nachrichten/panorama/spd-bsw-koalition-hanka-mittelstaedt-agraroekonomin-landwirtin-ministerin-77708132.html).
Die Ernennung Mittelstädts wird unterschiedlich bewertet. Der Landesbauernverband begrüßt die Entscheidung. Bauernpräsident Henrik Wendorff, zitiert im Tagesspiegel, freut sich über eine Ministerin mit „Stallgeruch“ und hofft auf eine fachlich und sachlich fundierte Zusammenarbeit (https://www.tagesspiegel.de/berlin/regierungsbildung-agrarwirtin-wird-ministerin-amt-bei-agrarverband-abgegeben-12836453.html). Das Klimabündnis Brandenburg hingegen äußert Kritik. Dem Tagesspiegel zufolge sieht es in der Personalie eine zu große Nähe zu den Interessen der Agrarindustrie und befürchtet negative Auswirkungen auf eine nachhaltige Landwirtschaft und ökologische Belange.
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