Eine großangelegte Spam-Mail-Attacke hat mehrere Behörden in Bremen getroffen. Laut eines Sprechers des Finanzressorts sind neben der Bremer Polizei auch verschiedene Senatsressorts, darunter Gesundheit, Soziales und Bauen, betroffen. Dies berichten sowohl die Zeit Online (unter Berufung auf die dpa) als auch buten un binnen. Letztere nennen Botnets (Roboter-Netzwerke), also koordiniert agierende Netzwerke infizierter Computer, als mutmaßliche Urheber der Attacke. Diese Netzwerke können gezielt Anfragen an Server senden und diese dadurch überlasten.
Die Angreifer nutzten die Kontaktformulare der betroffenen Webseiten, um die Postfächer mit teils über 2.000 Mails zu fluten. Um die Flut einzudämmen, wurden die Kontaktformulare deaktiviert, wie der Sprecher des Finanzressorts und ein von buten un binnen zitierter Senatssprecher bestätigten.
Aus ermittlungstaktischen Gründen können derzeit keine weiteren Details zu dem Angriff bekannt gegeben werden, berichtet die Zeit unter Berufung auf die dpa. Die betroffenen Ressorts bleiben über das Bürgertelefon (115) erreichbar, die Polizei Bremen über die Nummer 362-0.
Buten un binnen erinnert daran, dass das Bundeskriminalamt (BKA) bereits im vergangenen Jahr vor der wachsenden Gefahr von Cyberangriffen auf Behörden gewarnt hatte. BKA-Chef Holger Münch unterstrich die zunehmende Bedrohung durch Cyberkriminalität und die damit verbundenen erheblichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schäden. Solche Angriffe könnten Behörden wochenlang lahmlegen. Die konkreten Auswirkungen der Attacke auf die Bremer Behörden sind laut buten un binnen noch unklar.
Auch die Süddeutsche Zeitung berichtet über den Angriff und bestätigt die Betroffenheit mehrerer Senatsressorts und der Polizei. Die Deaktivierung der Kontaktformulare wird auch hier als Gegenmaßnahme erwähnt.
Quellen: