Die Sparfreudigkeit der Deutschen ist weiterhin hoch, wie aktuelle Zahlen belegen. In der ersten Jahreshälfte 2024 erreichte die Sparquote 11,1 Prozent, so das Statistische Bundesamt (Destatis) zum Weltspartag. Das bedeutet, dass von 100 Euro verfügbarem Einkommen 11,10 Euro gespart wurden. Wie die Zeit berichtet (https://www.zeit.de/news/2024-10/29/deutsche-sparquote-bleibt-hoch), blieben die Deutschen auch nach dem Abflauen der hohen Inflation weiterhin zurückhaltend im Konsumverhalten.
Im internationalen Vergleich positioniert sich Deutschland mit seiner Sparquote im oberen Bereich. Wie der Tagesspiegel berichtet (https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/internationaler-vergleich-deutsche-sparquote-bleibt-hoch-12609245.html), lag die deutsche Sparquote im Jahr 2023 bei 10,4 Prozent. Noch höhere Werte verzeichneten nur die Schweiz (19,4 Prozent) und die Niederlande (12,7 Prozent). Im Gegensatz dazu sparten die Menschen in den USA (4,7 Prozent), Japan (2,8 Prozent) und Italien (0,3 Prozent) deutlich weniger. Ähnliche Zahlen finden sich auch bei Destatis (https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2023/PD23_43_p002.html), wo die Sparquote für 2022 mit 11,1 Prozent angegeben wird.
Die anhaltende Vorsicht der deutschen Verbraucher, trotz des Rückgangs der Inflation, wird als ein Hauptgrund für die hohe Sparquote gesehen. Die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung und mögliche zukünftige Krisen spielt dabei eine Rolle. Das Ersparte dient als Vorsorge für schlechtere Zeiten. Diese Zurückhaltung im Konsum kann jedoch auch Auswirkungen auf die Konjunktur haben, da weniger Geld für den privaten Konsum ausgegeben wird, der die Wirtschaft antreibt.
Während der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 erreichte die Sparquote in Deutschland noch höhere Werte. Die eingeschränkten Konsummöglichkeiten durch Lockdowns und Reisebeschränkungen führten zu einem deutlichen Anstieg der Sparquote. Wie sowohl die Zeit als auch andere Medien berichten, lag die Sparquote in diesen Jahren deutlich über dem aktuellen Niveau.
Die hohe Sparquote hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Wirtschaft. Einerseits stärkt sie die finanzielle Stabilität der privaten Haushalte und bietet ihnen ein Polster für unvorhergesehene Ereignisse. Andererseits kann der geringe Konsum das Wirtschaftswachstum bremsen. Experten diskutieren daher, wie die Sparquote und der Konsum in ein ausgewogenes Verhältnis gebracht werden können, um die Wirtschaft zu stabilisieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass die durchschnittliche Sparquote keine Rückschlüsse auf das Sparverhalten einzelner Haushalte zulässt. Abhängig von Einkommen, Lebenslage und individueller Sparneigung gibt es große Unterschiede. Während einige Haushalte hohe Beträge sparen können, haben andere kaum Möglichkeiten, Geld zurückzulegen. Die steigenden Preise für Waren des täglichen Bedarfs verschärfen diese Situation für viele Haushalte zusätzlich.
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2024-10/29/deutsche-sparquote-bleibt-hoch
- https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2023/PD23_43_p002.html
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