Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) appelliert an Bund und Länder, die finanzielle Unterstützung für den Katastrophenschutz deutlich zu erhöhen. Wie die Zeit (Zeit Online, 09.11.2024) berichtet, forderte DRK-Landespräsident Hans Hartmann auf der Mitgliederversammlung in Hannover "dringend und dauerhaft mehr Mittel für den Bevölkerungsschutz". Als Begründung nannte er die "zunehmenden Umweltkatastrophen sowie vielfältigen Bedrohungslagen".
Auch Ralf Selbach, Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Niedersachsen, unterstrich die Notwendigkeit eines "jederzeit handlungsfähigen Bevölkerungsschutzes", was eine ausreichende und zukunftsorientierte Finanzierung voraussetze. Die Süddeutsche Zeitung (Süddeutsche Zeitung, 09.11.2024) zitiert Selbach mit den Worten: "Hier muss sich das Land zum Schutz der Bevölkerung zwingend als handlungsfähig erweisen."
Die Forderung nach mehr Geld für den Katastrophenschutz ist nicht neu. Bereits im Juni 2024, nach den Hochwassern in Süddeutschland, hatte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt auf einen dringenden Nachholbedarf Deutschlands in diesem Bereich hingewiesen (Augsburger Allgemeine, 03.06.2024). Auch die Kommunen hatten damals ähnliche Forderungen erhoben und eine neue Strategie im Umgang mit den Herausforderungen durch Hochwasser und Starkregen gefordert.
Der DRK-Landesverband Niedersachsen konkretisierte seine Forderung und bezifferte den Investitionsstau allein beim Fuhrpark auf rund 15 Millionen Euro (Hannoversche Allgemeine Zeitung, 10.11.2018). Für die Fahrzeugförderung im Katastrophenschutz seien jährlich sechs Millionen Euro nötig, zusätzlich zwei Millionen Euro für die Ausstattung der Fachdienste.
DRK-Generalsekretär Christian Reuter forderte die Bundesregierung auf, 0,5 Prozent des Bundeshaushaltes in den Bevölkerungsschutz zu investieren, was rund zwei Milliarden Euro entsprechen würde (Börse Frankfurt, 10.07.2024). Er verwies auf die Lücken im Bevölkerungsschutz, die Katastrophen der vergangenen Jahre offengelegt hätten. Als Beispiel nannte er das Projekt "Labor 5000", zehn Zeltstädte, die im Katastrophenfall jeweils bis zu 5000 Menschen beherbergen und versorgen sollen.
Neben der finanziellen Ausstattung des Katastrophenschutzes sprach Hartmann auf der Mitgliederversammlung auch die Notwendigkeit einer Struktur- und Finanzreform des deutschen Pflegesystems an. An der Landesversammlung nahmen rund 180 Teilnehmer teil, vor allem Vertreter der 44 Kreisverbände des DRK-Landesverbandes Niedersachsen.
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