24.12.2024
Weihnachtsbotschaft Bischof Wiesemann: Hoffnung Gegen Gewalt Und Hass

Hoffnung und Frieden in Zeiten der Gewalt: Bischof Wiesemanns Weihnachtsbotschaft

In seiner Weihnachtspredigt im Speyerer Dom hob Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann die Bedeutung von Weihnachten als Symbol der Hoffnung und des Friedens in einer von Gewalt und Hass geprägten Welt hervor. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, erwähnte Wiesemann in seiner Predigt ausdrücklich den Anschlag in Magdeburg und sprach angesichts der Opfer von „stiller ohnmächtiger Wut und stummem Schmerz des Mitleids“. Die Weihnachtsbotschaft werde durch solche Ereignisse einer schweren Prüfung unterzogen.

Die Stille der Weihnacht, so Wiesemann, bilde einen Kontrast zur Brutalität und dem Lärm der Welt und schaffe Raum für Hoffnung. Laut dem Speyer-Kurier erklärte er, diese Stille sei nicht lediglich eine Auszeit von der Hektik, sondern ein Ausdruck der Liebe Gottes zu allen Menschen. Wiesemann erinnerte sich an seine Kindheitserlebnisse, als am Heiligen Abend plötzlich Ruhe einkehrte. Diese Stille ermöglichte eine innere Erwartung und verdeutlichte die Bedeutung von Weihnachten: Gott kommt in die Welt und lädt uns ein, über das Leben zu staunen. Weihnachten offenbare die „stille Zärtlichkeit der Liebe Gottes zum Menschen“, zitiert der Speyer-Kurier den Bischof.

Der Bischof sprach auch über seine Reise nach Ruanda im Sommer 2024, wo er mit den Folgen des Genozids von 1994 konfrontiert wurde. Der Speyer-Kurier führt weiter aus, dass dieses Beispiel zeige, wie Hass und Radikalisierung Menschen ihrer Menschlichkeit berauben können. Die Stille, die nach solchen Gewalttaten eintritt, sei eine Mahnung an die Bedeutung von Menschlichkeit, Mitgefühl und Solidarität. Es brauche Orte, an denen diese Stille erfahrbar werde und ihre positive Kraft entfalten könne, so Wiesemann.

Wie die dpa berichtet, bezeichnete Wiesemann Weihnachten als ein Gegengift gegen die „Machtvergiftung“ unserer Zeit. Die Geburt Jesu sei eine „lebenslange Übung in Menschlichkeit, Herz, Mitgefühl und Solidarität“. Angesichts des weltweit wiedererstarkenden Faschismus, der sich durch Lärm und Machtergreifung auszeichne, sei ein respektvoller Dialog für die demokratische Kultur entscheidend.

In seiner Weihnachtsbotschaft für die Kirchenzeitung „der pilger“, die im Pfalz-Express zitiert wird, erinnerte Wiesemann an das Weihnachtslied „Es ist ein Ros entsprungen“ und die darin enthaltene Botschaft der Hoffnung. Auch in Zeiten von Krieg, Ungerechtigkeit und Klimawandel dürfe die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht aufgegeben werden. Weihnachten sei kein nostalgisches Fest, sondern der Beginn einer neuen Wirklichkeit, die durch die Geburt Jesu erfahrbar werde.

Die musikalische Gestaltung des Weihnachtsgottesdienstes im Dom zu Speyer übernahm die Dommusik unter der Leitung von Domorganist Markus Eichenlaub, berichtet der Speyer-Kurier.

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