29.10.2024
Elektromobilität Mit Jobverlusten In Der Automobilindustrie

Branche im Umbruch: Studie prognostiziert Jobverluste in der Automobilindustrie

Die deutsche Automobilindustrie steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Eine Studie des Prognos-Instituts im Auftrag des Verbands der Automobilindustrie (VDA), über die unter anderem die Zeit (Zeit Online, 29.10.2024) berichtet, prognostiziert bis 2035 den Verlust von 140.000 Arbeitsplätzen. Zwischen 2019 und 2023 sind laut der Studie bereits 46.000 Stellen abgebaut worden. Von den aktuell rund 911.000 Beschäftigten in der Branche wäre damit fast jeder fünfte Arbeitsplatz gefährdet.

Elektrifizierung als Treiber des Wandels

VDA-Präsidentin Hildegard Müller sieht den Wandel hin zur Elektromobilität als Hauptgrund für die zu erwartenden Jobverluste, wie diverse Medien (z.B. RP Online, 29.10.2024) berichten. Sie betont jedoch, dass dies kein Zeichen einer Krise sei, sondern Teil eines notwendigen Transformationsprozesses. Der Elektroantrieb sei weniger komplex als der Verbrennungsmotor, was einen geringeren Personalbedarf in der Produktion zur Folge habe. VDA-Chefvolkswirt Manuel Kallweit beziffert den Rückgang des Personalbedarfs auf rund ein Drittel. Besonders betroffen seien Bereiche wie Maschinenbau, Betriebstechnik und Metallbearbeitung.

Neue Chancen durch neue Technologien

Gleichzeitig entstehen durch die Transformation neue Berufsfelder. Die Studie zeigt einen Zuwachs an Beschäftigten in der Kraftfahrzeugtechnik, der technischen Forschung und Entwicklung, der Informatik, der Elektrotechnik und der Softwareentwicklung. Diese Bereiche gewinnen durch die zunehmende Digitalisierung und Elektrifizierung der Fahrzeuge an Bedeutung.

Politische Rahmenbedingungen entscheidend

Hildegard Müller betont die Wichtigkeit der politischen Rahmenbedingungen für den Erfolg der Transformation. Wettbewerbsfähige Energiepreise, weniger Bürokratie, schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie mehr Freihandelsabkommen seien entscheidend, um Investitionen in Deutschland zu sichern und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Sie mahnt, dass die politischen Entscheidungen darüber bestimmen, ob die Transformation in Deutschland gelingt und neue Arbeitsplätze entstehen oder ob diese ins Ausland abwandern (Quelle: Stern, 29.10.2024).

Unsicherheit über das tatsächliche Ausmaß

Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass das tatsächliche Ausmaß der Jobverluste mit hoher Unsicherheit behaftet ist. Die Entwicklung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Geschwindigkeit der Transformation, der Entwicklung neuer Technologien und den politischen Rahmenbedingungen. Die Studie liefert jedoch wichtige Anhaltspunkte für die Herausforderungen und Chancen, die der Wandel für die deutsche Automobilindustrie mit sich bringt.

Quellen:

- Zeit Online: https://www.zeit.de/news/2024-10/29/studie-bis-2035-koennten-140-000-auto-jobs-verloren-gehen

- RP Online: https://rp-online.de/wirtschaft/arbeit/studie-bis-2035-koennten-140000-auto-jobs-verloren-gehen_aid-120574975

- Stern: https://www.stern.de/wirtschaft/news/branche-im-umbruch--studie--bis-2035-koennten-140-000-auto-jobs-verloren-gehen-35182904.html

- dpa

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