30.10.2024
Frankreichs Debatte Um Erweiterte Radarüberwachung
```html

Neue Super-Radarfallen in Frankreich: Sicherheitsmaßnahme oder Abzocke?

In Frankreich hat die Ankündigung, die bestehenden Radarfallen aufzurüsten und ihre Anzahl zu erhöhen, zu heftigen Diskussionen geführt. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, sollen die rund 4.000 Anlagen künftig nicht nur Tempo- und Rotlichtverstöße, sondern auch Abstandsvergehen, die Gurtpflicht und das Handyverbot am Steuer überwachen. Diese Pläne, die in einem Anhang der Haushaltsplanung 2025 entdeckt wurden, sehen vor, die Zahl der fest installierten Radarfallen auf 4.160 zu erhöhen und mehrere hundert Blitzer mit der Fähigkeit auszustatten, weitere Verstöße automatisch zu ahnden. Der Sender France Info zitierte aus den Regierungsplänen, dass Radargeräte der neuesten Generation mithilfe Künstlicher Intelligenz in der Lage sein sollen, diese Verstöße automatisiert zu erfassen. Für den Ausbau der automatisierten Kontrollen sind im Haushaltsentwurf für das kommende Jahr 46,3 Millionen Euro vorgesehen, die sowohl für die Wartung bestehender als auch für die Anschaffung neuer Radarfallen verwendet werden sollen.

Der französische Automobilklub „40 Millions d'automobilistes“ sieht in den Plänen der Regierung vor allem eine „großangelegte staatliche Abzocke“, wie dpa berichtet. Der Automobilklub argumentiert, dass die neuen Radargeräte keine nennenswerten Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit hätten, sondern lediglich der Generierung höherer Einnahmen dienten. Als Beleg führt der Klub den Haushaltsgesetzentwurf für 2025 an, in dem die Ausgaben für Druck und Porto für die Erstellung und den Versand von Bußgeldbescheiden als steigend prognostiziert werden.

Für Autofahrer in Frankreich, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten, könnten die hochgerüsteten Radarfallen unangenehme und teure Konsequenzen haben. Da die Anlagen verschiedene Verstöße gleichzeitig ahnden können, drohen beispielsweise einem Fahrer, der mit dem Handy am Ohr zu schnell und zu dicht auffährt, gleich drei Bußgelder in Höhe von jeweils 135 Euro.

Der Automobilklub kritisiert insbesondere die automatisierte Bestrafung von Autofahrern und plädiert stattdessen für verstärkte Polizeikontrollen vor Ort, um gefährliches Fahrverhalten effektiver zu präventieren. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-10/30/protest-gegen-neue-super-radarfallen-in-frankreich) berichtet, sind Radarfallen in Frankreich, einem Land mit einer langen Tradition des Protests, immer wieder Zielscheibe von Vandalismus – nicht nur durch geblitzte Fahrer. Besonders während landesweiter Proteste, wie beispielsweise gegen die Rentenreform 2023 oder die Gelbwestenproteste 2019, wurden zahlreiche Radarfallen beschädigt oder zerstört.

Quellen:

```
Weitere
Artikel