Die Herbertstraße, Hamburgs berühmte Bordellgasse auf St. Pauli, erfährt eine Veränderung ihres bekannten Erscheinungsbildes. Wie die Zeit (Zeit Online, 04.11.2024) und dpa berichten, haben am frühen Morgen die Sanierungsarbeiten an den charakteristischen Eingangstoren begonnen. Die Tore an der Ostseite, die den Zugang von der Davidstraße aus ermöglichen, wurden bereits abgebaut und durch einen provisorischen Sichtschutz ersetzt. Bis Freitag soll hier eine neue Toranlage errichtet werden. Das Bezirksamt Hamburg teilte mit, dass der bisherige Sichtschutz dem Museum für Hamburgische Geschichte als stadthistorisches Zeugnis übergeben wird.
Das Tor an der Westseite, das von der Gerhardstraße aus zur Herbertstraße führt, wird hingegen als Denkmal vor Ort erhalten bleiben und zu einem späteren Zeitpunkt restauriert. Für die Dauer der Bauarbeiten, vom 4. bis zum 8. November, bleibt der Eingang an der Davidstraße aufgrund der umfangreichen Fundamentarbeiten aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Die Sanierung der Tore wurde notwendig, da der bauliche Zustand der beiden Sichtschutzanlagen durch langjährige Nutzung und Witterungseinflüsse stark beeinträchtigt war. Wie dpa berichtet, sitzen hinter diesen Toren seit über einem Jahrhundert Prostituierte in den Koberfenstern, präsentieren sich und warten auf Freier oder sprechen Passanten an.
Die Herbertstraße, ein knapp 100 Meter langer Straßenabschnitt, ist seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil des Hamburger Rotlichtviertels. Die Sichtschutztüren, die den Blick auf die Prostituierten in den Fenstern verhindern sollen, sind ebenso charakteristisch für die Straße wie die Frauen selbst. Die Sanierung der Tore markiert einen weiteren Abschnitt in der Geschichte dieses kontrovers diskutierten Ortes.
Die Herbertstraße ist nicht nur ein Ort der Prostitution, sondern auch ein Touristenmagnet. Viele Besucher Hamburgs kommen hierher, um einen Blick auf das Rotlichtviertel zu werfen. Die Sichtschutztüren tragen dazu bei, die Privatsphäre der Frauen zu schützen und gleichzeitig die Neugier der Passanten zu wecken. Die Sanierung der Tore wirft die Frage auf, wie sich das Erscheinungsbild der Herbertstraße in Zukunft verändern wird.
Während die einen die Sanierung als notwendige Maßnahme zur Erhaltung der historischen Substanz begrüßen, sehen andere darin einen Eingriff in das traditionelle Bild der Herbertstraße. Die Diskussion um die Zukunft des Rotlichtviertels und die Rolle der Herbertstraße darin wird auch nach Abschluss der Sanierungsarbeiten weitergehen.
Die Sanierung der Tore der Herbertstraße ist ein Zeichen des Wandels. Sie zeigt, dass auch ein Ort wie die Herbertstraße, der lange Zeit unverändert schien, den Einflüssen der Zeit unterliegt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Herbertstraße nach Abschluss der Sanierungsarbeiten präsentieren wird und welche Auswirkungen dies auf das Hamburger Rotlichtviertel haben wird.
Quellen: