September 6, 2024
Kaffeepads im Test: Qualität und Schadstoffe im Fokus

Öko-Test: Nur eine Kaffeepad-Marke ist „gut“

Kaffee ist für viele Menschen in Deutschland ein unverzichtbarer Bestandteil des täglichen Lebens. Die Art der Zubereitung variiert, von Filterkaffee über Vollautomaten bis hin zu Kaffeepads. Diese bequeme Methode erfreut sich großer Beliebtheit, doch wie steht es um die Qualität der angebotenen Produkte? Öko-Test hat 21 Kaffeepads getestet und dabei alarmierende Ergebnisse festgestellt.

Testüberblick

In der aktuellen Ausgabe von Öko-Test wurden 21 Kaffeepads der Sorte „Crema“ untersucht. Die Tester bewerteten die Produkte hinsichtlich Geschmack, Schadstoffbelastung und der Einhaltung menschenwürdiger Anbaubedingungen. Das Ergebnis zeigt, dass nur ein Produkt die Note „gut“ erhielt, während die Mehrheit der getesteten Kaffeepads durchfiel.

Schadstoffe im Fokus

Ein zentrales Ergebnis des Tests war die Entdeckung gesundheitsschädlicher Verbindungen in vielen der getesteten Kaffeepads. Besonders auffällig war die hohe Belastung mit Acrylamid, einem Stoff, der bei der Röstung von Kaffee entsteht und in Tierversuchen als krebserregend eingestuft wird. Fast zwei Drittel der getesteten Pads überschreiten den EU-Richtwert für Acrylamid. Zwei Produkte überschreiten diesen Wert sogar deutlich.

Zusätzlich wurden in allen getesteten Kaffeepads erhöhte Gehalte an Furan und Methylfuranen festgestellt. Diese Verbindungen können laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) langfristig die Leber schädigen und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Die Tester wiesen darauf hin, dass bereits bei vier kleinen Tassen Kaffee die Schwelle erreicht wird, ab der im Tierversuch erste Schäden aufgetreten sind.

Pestizidrückstände und Bio-Qualität

Ein weiteres besorgniserregendes Ergebnis war die Nachweisbarkeit von Pestizidrückständen in mehr als drei Vierteln der getesteten Produkte. Unter diesen Rückständen befand sich auch das umstrittene Herbizid Glyphosat, das sogar in zwei Bio-Produkten nachgewiesen wurde. Dies ist besonders kritisch, da Glyphosat im Bio-Anbau verboten ist. Die Tester vermuten, dass die Rückstände möglicherweise von konventionellen Feldern in die Bio-Produkte gelangt sind.

Lieferketten und soziale Verantwortung

Öko-Test stellte auch die Transparenz der Lieferketten in Frage. Von den 21 getesteten Anbietern konnten oder wollten nur vier die gesamte Lieferkette bis zum Feld offenlegen. Dies ist besonders besorgniserregend, da die meisten Kaffeebohnen aus Ländern stammen, in denen die Einhaltung von Menschenrechten oft nicht gewährleistet ist. Die Tester forderten mehr Transparenz und Verantwortung von den Herstellern.

Der Testsieger

Der Testsieger des Kaffeepad-Tests war die Marke „Fairglobe Faire Bio Kaffeepads Crema“ von Lidl, die als einzige mit „gut“ bewertet wurde. Diese Pads enthalten lediglich Spuren von Acrylamid und Furan und weisen keine Pestizidbelastung auf. Geschmacklich überzeugten sie die Tester mit einem aromatischen und ausgewogenen Profil, das an dunkle Schokolade erinnerte.

Fazit

Die Ergebnisse des Öko-Test zeigen, dass Verbraucher beim Kauf von Kaffeepads auf die Qualität und die Inhaltsstoffe achten sollten. Während der Geschmack vieler Produkte als „sehr gut“ bewertet wurde, ist die Schadstoffbelastung ein ernstzunehmendes Problem. Die Tester fordern mehr Transparenz in der Lieferkette und eine stärkere Berücksichtigung von sozialen und ökologischen Aspekten im Kaffeeanbau.

Für Kaffeeliebhaber bleibt die Suche nach qualitativ hochwertigen und verantwortungsvoll produzierten Kaffeepads eine Herausforderung. Die Ergebnisse von Öko-Test bieten jedoch eine wertvolle Orientierungshilfe.

Quellen: FAZ, ZDF, Öko-Test, Utopia, Heidelberg24, Chip, Süddeutsche Zeitung.

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