September 19, 2024
Neuanfang auf der Bühne: Luke Mockridge trotzt der Kontroverse
Luke Mockridge Tournee-Start

Tournee-Start nach Absagen: Luke Mockridge startet Tour mit trotziger Entschuldigung

Der Comedian Luke Mockridge hat am 18. September 2024 in Wien seine neue Tour „Funny Times“ gestartet, nachdem mehrere seiner Auftritte aufgrund massiver öffentlicher Kritik abgesagt wurden. Zu Beginn seines ersten Auftritts distanzierte sich Mockridge von seinen umstrittenen Äußerungen über den Behindertensport, die ihm nicht nur Drohungen, sondern auch den Verlust seines Managements und seiner Agenturen einbrachten. Er äußerte, dass eine Entschuldigung in der heutigen Zeit offenbar „nichts mehr wert“ sei.

Vor rund 500 Zuschauern in einem nahezu ausverkauften Saal in Wien bemerkte der 35-Jährige: „Krass, dass wir ausverkauft sind, obwohl klipp und klar geschrieben steht, dass ich der schlimmste Mensch der Welt bin.“ Seine Show verlief ohne Proteste und wurde mit viel Applaus bedacht.

Absagen und Kontroversen

Ursprünglich hätte die Tour bereits einige Tage zuvor im ostwestfälischen Bünde beginnen sollen. Diese Premiere sowie ein weiterer Auftritt in Paderborn wurden jedoch abgesagt, nachdem im Zusammenhang mit den Paralympischen Spielen in Paris Ausschnitte aus einem Podcast veröffentlicht wurden. In diesem Podcast hatte Mockridge zusammen mit seinen Co-Moderatoren Witze über Behindertensportler gemacht, die als herabwürdigend empfunden wurden.

Die öffentliche Reaktion auf seine Äußerungen war überwältigend negativ. Trotz seiner sofortigen Entschuldigung wurden mehrere Auftritte abgesagt, und der Fernsehsender Sat.1 zog eine geplante Quiz-Show mit Mockridge aus dem Programm. Auch seine Agentur in Österreich gab bekannt, dass sie nach dieser Tour nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten werde.

Der Auftritt in Wien

In seiner Premiere hielt sich Mockridge von heiklen Themen wie Behinderung, Hochwasser oder Krieg fern. Stattdessen erzählte er humorvolle Anekdoten aus seinem Leben, darunter Geschichten über seine Eltern und seine eigenen Erfahrungen. Zudem unterhielt er das Publikum mit Musik-Parodien am Klavier. Trotz der Kontroversen fand Mockridge bei seinem Wiener Publikum viel Sympathie. „Ich bin nur manchmal ein Arschloch und sonst eigentlich ein netter Typ“, sagte er zum Schluss und erhielt dafür Zustimmung von den Zuschauern.

Kritik am deutschen Kulturbetrieb

Reaktionen auf die Kontroversen

Die Reaktionen auf Mockridges Aussagen waren gemischt. Während einige Zuschauer ihm Sympathie entgegenbrachten, äußerten viele Kritiker, dass seine Witze unangebracht und verletzend seien. Die Debatte über die Grenzen von Humor und die Verantwortung von Comedians in der heutigen Gesellschaft wird durch diesen Vorfall erneut angestoßen.

Insgesamt plant Mockridge, bis November 2024 mit seiner Tour „Funny Times“ in Deutschland und Österreich aufzutreten. Die nächsten Termine stehen bereits fest, jedoch bleibt abzuwarten, wie sich die öffentliche Meinung und die Reaktionen auf seine Auftritte entwickeln werden.

Die Situation um Luke Mockridge zeigt, wie sensibel das Thema Humor in der heutigen Zeit ist, insbesondere wenn es um marginalisierte Gruppen geht. Der Druck auf Künstler, respektvoll und sensibel zu agieren, wächst, während gleichzeitig die Meinungsfreiheit und die Kunstfreiheit in der Diskussion stehen.

Fazit

Luke Mockridge hat mit seinem Tournee-Start in Wien ein deutliches Zeichen gesetzt. Trotz der massiven Kritik und der Absagen bleibt er kämpferisch und zeigt sich unbeeindruckt von den Kontroversen. Ob dies langfristig seine Karriere beeinflussen wird, bleibt abzuwarten.

Die Diskussion um Humor und Verantwortung wird sicherlich weitergeführt werden, sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Kunstszene.

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