Die Gründung von Gewässerunterhaltungsverbänden in Thüringen hat sich als effektive Maßnahme im Bereich des Hochwasserschutzes erwiesen. Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) äußerte sich positiv über die Entwicklung dieser Verbände, die im Jahr 2020 ins Leben gerufen wurden. Diese Verbände sind für die Pflege und den Schutz von kleinen und mittleren Gewässern zuständig und werden vom Land Thüringen mit einem signifikanten finanziellen Beitrag unterstützt.
Insgesamt gibt es 20 Gewässerunterhaltungsverbände, die mit einem hohen zweistelligen Millionenbetrag finanziert werden. Diese Verbände beschäftigen etwa 180 Mitarbeiter, die für die Instandhaltung von rund 17.700 Kilometern Flüssen und Bächen sowie über 430 wasserwirtschaftlichen Anlagen verantwortlich sind. Ihre Aufgaben umfassen nicht nur die Pflege der Gewässer, sondern auch die Beratung bei Investitionen in den Hochwasserschutz und die Unterstützung von Maßnahmen zum Schutz von Tierarten wie dem Biber. Darüber hinaus engagieren sich die Verbände für eine naturnahe Entwicklung der Gewässer.
Angesichts der aktuellen Hochwassergefahr in verschiedenen Bundesländern hebt Minister Stengele die zentrale Rolle des Hochwasserschutzes hervor. An großen Flüssen sind die Flussmeistereien für den Schutz zuständig, während die Gewässerunterhaltungsverbände für die mittleren und kleineren Flüsse und Bäche verantwortlich sind. Diese Strukturen bieten eine vertrauensvolle und belastbare Grundlage für die Hochwasservorsorge und die ökologische Entwicklung der Gewässer in Thüringen.
Die Finanzierung des Gewässerunterhalts wird vollständig vom Umweltministerium getragen. Im Zeitraum von 2020 bis 2024 stehen dafür rund 92 Millionen Euro zur Verfügung. Ziel ist es, die Verbände als regionale Kompetenzzentren für wasserwirtschaftliche Belange in ihren Mitgliedsgemeinden weiter zu etablieren. Diese Maßnahmen sind besonders wichtig, um den Herausforderungen des Klimawandels und den damit verbundenen extremen Wetterereignissen zu begegnen.
Die Schaffung stabiler und effektiver Strukturen im Bereich des Hochwasserschutzes ist von entscheidender Bedeutung, insbesondere in Anbetracht der zunehmenden Häufigkeit von Hochwasserereignissen. Die Verbände spielen eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung von Präventionsmaßnahmen und der Sensibilisierung der Bevölkerung für die Risiken von Hochwasser. Durch ihre beratende Funktion können sie auch dazu beitragen, dass Investitionen in den Hochwasserschutz sinnvoll und nachhaltig gestaltet werden.
Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren im Bereich des Hochwasserschutzes notwendig ist. Dies umfasst nicht nur die Zusammenarbeit zwischen den Verbänden und dem Land, sondern auch die Einbeziehung der Kommunen und der Bevölkerung. Nur durch ein gemeinsames Vorgehen können die Herausforderungen des Hochwasserschutzes erfolgreich bewältigt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gewässerunterhaltungsverbände in Thüringen eine wichtige Rolle im Hochwasserschutz spielen. Ihre Arbeit ist entscheidend für die Sicherheit der Bevölkerung und den Schutz der natürlichen Ressourcen. Die fortlaufende Unterstützung durch das Umweltministerium und die Etablierung dieser Verbände als regionale Kompetenzzentren sind wichtige Schritte in die richtige Richtung.
Quelle: dpa Thüringen
