17.12.2024
Konjunkturflaute 2025 Deutschlands Wirtschaftliche Herausforderungen
Deutschlands Wirtschaft steckt weiterhin in Schwierigkeiten. Verschiedene Wirtschaftsindikatoren und Expertenmeinungen zeichnen ein düsteres Bild und lassen eine anhaltende Konjunkturschwäche bis ins Jahr 2025 erwarten. Wie die F.A.Z. (17.12.2024) berichtet, ist der Ifo-Geschäftsklimaindex, ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung, im Dezember erneut gefallen und befindet sich auf dem tiefsten Stand seit Mai 2020. Ifo-Präsident Clemens Fuest spricht von einer sich verschärfenden „chronischen Schwäche“ und sieht die Bewältigung dieser Herausforderung als zentralen Punkt für den bevorstehenden Wahlkampf. Insbesondere die Industrie ist von der aktuellen Lage betroffen. Die Auftragslage verschlechtert sich zunehmend, und Produktionskürzungen wurden bereits angekündigt. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, bezeichnet die Entwicklung laut F.A.Z. als „kalte Dusche“ und sieht die Industrie in einer „tiefgreifenden Strukturkrise“. Auch andere Sektoren, wie der Einzelhandel, konnten vom Weihnachtsgeschäft nicht profitieren und verharren in der Krise. Die anhaltende Unsicherheit über die zukünftige Wirtschaftsentwicklung hemmt die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Die ZEW-Konjunkturerwartungen, basierend auf Befragungen von Finanzexperten, fallen zwar etwas optimistischer aus, spiegeln jedoch nicht die tatsächliche Stimmung in den Unternehmen wider. Obwohl die Wirtschaft schwächelt, hat der Dax kürzlich die 20.000-Punkte-Marke geknackt. Experten bezweifeln jedoch, dass die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) ausreichend sind, um die Konjunktur wieder anzukurbeln. Philipp Scheuermeyer von der KfW bewertet die Investitionsabsichten der Unternehmen für 2025 als ungewöhnlich negativ und hinterfragt die Wirksamkeit der Geldpolitik. Auch Jörg Krämer von der Commerzbank erwartet kaum positive Effekte der Zinssenkungen auf das Bruttoinlandsprodukt. Die Wahlprogramme der Parteien bieten bislang keine konkreten Lösungsansätze für die wirtschaftlichen Probleme. Gegenüber der F.A.Z. äußerte sich Monika Schnitzer, Vorsitzende des Sachverständigenrates, skeptisch hinsichtlich der Wachstumseffekte der verschiedenen Programme. Angesichts der anhaltenden Konjunkturschwäche haben führende Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Wachstumsprognosen nach unten korrigiert. Das IfW Kiel rechnet laut ZEIT ONLINE (12.12.2024) für 2025 mit einer Stagnation, während das RWI sogar einen Rückgang des BIP um 0,2 Prozent prognostiziert. Das DIW erwartet ein minimales Wachstum von 0,2 Prozent, sieht aber eine nachhaltige Erholung noch in weiter Ferne. Die schwache Konjunktur wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Einer DIW-Umfrage zufolge planen 38 Prozent der befragten Unternehmen im kommenden Jahr Stellenabbau, in der Industrie sogar 44 Prozent. Auch die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) beurteilt die Wirtschaftsentwicklung in Österreich pessimistischer, wie Der Standard berichtet. Die OeNB sieht zahlreiche Risiken für Wachstum und Inflation und erwartet, dass das Defizit über der Maastricht-Grenze bleiben wird. Die Bundesbank prognostiziert in ihrem Monatsbericht vom Dezember 2024 einen leichten Rückgang des BIP um 0,2% für 2024 und ein Wachstum von nur 0,2% für 2025. Die Bank hebt die strukturellen Probleme der deutschen Wirtschaft, insbesondere in der Industrie, hervor und sieht die Exporte und Investitionen belastet. Quellen: - Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.), 17.12.2024 - ZEIT ONLINE, 12.12.2024 - Der Standard - Monatsbericht der Deutschen Bundesbank, Dezember 2024 - MDR Aktuell, 12.12.2024 - neuromedizin.de - euro-security.de - zertifikateberater.de
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