10.11.2024
Krieg in der Ukraine Lemberger Schicksale und die drohende Winterkrise
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Dritter Kriegswinter: Werden bald wieder Tausende ukrainische Flüchtlinge kommen?

Der Winter naht in der Ukraine, und mit ihm die Frage, ob eine neue Flüchtlingswelle bevorsteht. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 10.11.2024 berichtete, wurden in diesem dritten Kriegsjahr noch mehr Heizkraftwerke durch russische Angriffe beschädigt als zuvor. Angesichts der drohenden Kälte und der anhaltenden Gewalt stellt sich die Frage, wie viele Ukrainerinnen und Ukrainer ihre Heimat verlassen werden.

Die FAZ sprach mit Geflüchteten in Lemberg, die ihre Erfahrungen unter der russischen Besatzung schilderten. Oksana, eine alleinerziehende Mutter aus Luhansk, floh bereits im ersten Kriegsjahr mit ihren vier Kindern in den Westen der Ukraine. Sie lebt in einem Containerdorf, das Polen mit britischer Unterstützung errichtet hat. Ein Foto ihrer zerstörten Wohnung in Luhansk zeigt die Wucht der Zerstörung.

Die Erzählungen der Frauen im Containerdorf zeichnen ein Bild der Angst und des Widerstandswillens. Sie berichten von russischen Soldaten, die Wohnungen durchsuchten und Wertgegenstände mitnahmen. Eine Großmutter schildert, wie ein Soldat ihrem Enkel eine Maschinenpistole in die Hand drückte. Eine andere Frau berichtet von einer grausamen Szene, in der verwundete russische Soldaten in einer Grube verscharrt wurden. Diese Geschichten, so die FAZ, schüren sowohl die Angst in der Bevölkerung als auch den Widerstandswillen.

Am Lemberger Hauptbahnhof treffen täglich Flüchtlinge aus der Ostukraine ein. Freiwillige Helfer, wie Olha Schwez, bieten medizinisch-psychologische Hilfe an. Sie berichtet, dass es heute weniger Flüchtlinge ankommen als zu Beginn des Krieges. Ihre Motivation, trotz der Belastung weiterzuhelfen, zieht sie aus der Tatsache, dass ihr Sohn und ihr Bruder an der Front kämpfen.

Lemberg ist durch den Zustrom der Flüchtlinge zur Millionenstadt geworden, wie Bürgermeister Andrij Sadowyj der FAZ bestätigte. Die Stadt beherbergt etwa 150.000 Geflüchtete.

Die anhaltende Zerstörung der Infrastruktur, insbesondere der Energieversorgung, verschärft die humanitäre Krise, wie auch Vatican News am 6. November 2024 berichtete. Millionen Ukrainer sind auf humanitäre Hilfe angewiesen und wissen nicht, wie sie den Winter überstehen sollen. Hilfsorganisationen wie „Nachbar in Not“ leisten Unterstützung, indem sie beschädigte Häuser winterfest machen und Notunterkünfte, warme Mahlzeiten und medizinische Versorgung bereitstellen.

Der MDR berichtete am 5. November 2024 über eine Studie des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, die besagt, dass die Unterstützung der Ukraine für Deutschland günstiger ist als Nichtstun. Ein Sieg Russlands würde höhere Militärausgaben und Kosten für ukrainische Flüchtlinge bedeuten.

Der Tagesspiegel und Deutschlandfunk berichten ebenfalls über die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg und die möglichen Auswirkungen auf die Flüchtlingssituation. Die anhaltende Gewalt, die Zerstörung der Infrastruktur und die drohende Kälte lassen befürchten, dass weitere Ukrainerinnen und Ukrainer ihre Heimat verlassen müssen. Ob es sich dabei um Tausende handeln wird, bleibt abzuwarten.

Quellen:

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