Die Mitgliederversammlung des 1. FSV Mainz 05 am 17. November steht unter keinem guten Stern. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, sorgt die Nominierung der Kandidaten für den Aufsichtsrat für Unruhe. Drei amtierende Mitglieder – Carsten Kühl, Michael Häfner und Sven Hieronymus – wurden nicht berücksichtigt. Dies wirft Fragen auf, insbesondere da die Wahlkommission laut Satzung mindestens 16 Kandidaten vorschlagen muss und somit die Möglichkeit bestanden hätte, auch die drei Genannten zu berücksichtigen.
Carsten Kühl, ehemaliger Finanzminister von Rheinland-Pfalz, äußerte sich gegenüber der FAZ überrascht über die Entscheidung. Er habe von einer erneuten Nominierung ausgegangen, da der Aufsichtsrat in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet habe. Die Ablehnung der drei Mitglieder, die sich im Frühjahr gegen die Investorenpläne der DFL ausgesprochen hatten, wirft laut FAZ die Frage auf, ob diese Haltung eine Rolle bei der Entscheidung der Wahlkommission gespielt hat. Kühl selbst äußerte gegenüber der FAZ Zweifel an diesem Zusammenhang, bezeichnete die Situation aber als „merkwürdig und mindestens unglücklich“.
Die Wahlkommission, deren Sprecher Prof. Dr. Lars Leuschner ist, hat sich laut einer Erklärung auf der Vereinswebsite zu den Vorwürfen geäußert. Sie betont, dass die Haltung der Kandidaten zum Investorendeal keine Rolle gespielt habe und keiner der Nominierten sich für eine Ausgliederung ausgesprochen habe. Die Auswahl sei aufgrund der anstehenden strategischen Entscheidungen des Vereins getroffen worden. Man habe laut der Erklärung auf der Vereinswebsite Kandidaten mit Expertise in relevanten Bereichen wie Profisport, Wirtschaft, Finanzen, Digitalisierung, Recht und Kommunikation berücksichtigt. Auch die Leidenschaft und Identifikation mit dem Verein seien wichtige Kriterien gewesen, so die Erklärung auf der Vereinswebsite.
Die Situation erinnert an die Aufsichtsratswahl vor drei Jahren, als es ebenfalls Diskussionen um die Wahlkommission gab, wie die FAZ und Echo Online berichten. Damals hatte Leuschner die alte Wahlkommission kritisiert. Seinen damaligen Vorschlag, amtierende Aufsichtsratsmitglieder automatisch zuzulassen, lehnt er heute ab, wie die FAZ berichtet.
Neben den Turbulenzen rund um die Wahl steht auch die sportliche Leistung des Teams im Fokus. Vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund am Samstag steht Mainz 05 mit lediglich zwei Punkten Vorsprung vor den Relegationsplätzen. Trainer Bo Henriksen zeigte sich laut FAZ dennoch optimistisch und verwies auf die jüngsten Leistungen gegen Mönchengladbach und Freiburg, die Unterstützung der Fans und die Rückkehr von Jonathan Burkardt.
Die kommenden Tage werden zeigen, wie sich die Situation beim 1. FSV Mainz 05 entwickelt. Sowohl die Mitgliederversammlung als auch das Spiel gegen Dortmund sind wichtige Wegmarken für den Verein.
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