Eineinhalb Wochen nach den verheerenden Unwettern in der Region Valencia, die als Jahrhundert-Unwetter bezeichnet werden, gingen rund 130.000 Menschen in der Provinzhauptstadt Valencia auf die Straße, wie die Vertretung des spanischen Innenministeriums mitteilte. Die Demonstranten machten ihrem Unmut über die ihrer Ansicht nach schleppend angelaufene Hilfe Luft und forderten den Rücktritt von Regionalpräsident Carlos Mazón. Wie die Zeit berichtete, skandierten sie auf ihrem Weg zum Regierungsgebäude Parolen wie „Mörder, Mörder“ und „Rücktritt, Rücktritt“. (Quelle: Zeit Online, 10.11.2024)
Viele Demonstranten trugen Plakate mit Aufschriften wie „Mazón ins Gefängnis!“ oder „Gerechtigkeit!“. Nach einer Schweigeminute für die über 200 Todesopfer der Katastrophe verlasen Sprecher verschiedener Organisationen vor dem Palau de la Generalitat ein Manifest. Darin forderten sie die Aufklärung der Verantwortlichkeiten für die „vermeidbaren Folgen der Katastrophe“ und die Absetzung der „inkompetenten valencianischen Regierung“. Insgesamt 65 Organisationen, darunter Bürgerinitiativen und Gewerkschaften, hatten zu der Demonstration aufgerufen.
Trotz der anhaltenden Proteste und der angespannten Stimmung plant König Felipe VI. am Dienstag erneut das Katastrophengebiet zu besuchen. Im Gegensatz zu seinem ersten Besuch am vergangenen Sonntag, bei dem er und Königin Letizia in Paiporta nahe Valencia mit Schlamm beworfen und beschimpft wurden, wird er dieses Mal ohne seine Frau reisen. Das Königshaus teilte mit, der 56-jährige Monarch wolle sich ein Bild von den weiterhin laufenden Bergungs- und Aufräumarbeiten machen. In den etwa 80 betroffenen Gemeinden sind rund 8.500 Soldaten und 10.000 Beamte der nationalen Polizeieinheiten Policía Nacional und Guardia Civil im Einsatz. Zahlreiche Gebäude sind weiterhin unzugänglich, da die Eingänge durch Autowracks und Hausrat blockiert sind. (Quelle: dpa, wie von verschiedenen Medien berichtet, z.B. Süddeutsche Zeitung)
Die jüngste amtliche Bilanz der Katastrophe, ausgelöst durch starke Niederschläge, Erdrutsche und Überschwemmungen, beläuft sich auf mindestens 222 Todesopfer. Allein in Valencia wurden 214 Leichen geborgen, acht weitere in den benachbarten Regionen Kastilien-La Mancha und Andalusien. Die Zahl der Vermissten in Valencia wurde von 50 auf 41 korrigiert, wobei 19 Leichen noch nicht identifiziert werden konnten.
Hollywood-Star Johnny Depp, bekannt aus der Filmreihe „Fluch der Karibik“, hat den Flutopfern seine Unterstützung zugesagt. Am Rande des Europäischen Filmfestivals in Sevilla erklärte der 61-Jährige, er wolle prüfen, wie er helfen könne, „in welcher Form auch immer“. Er sprach den Betroffenen Mut zu und betonte die Widerstandsfähigkeit der Spanier in solchen Krisensituationen. (Quelle: dpa)
Am 29. Oktober hatte es in einigen Ortschaften innerhalb weniger Stunden so viel geregnet wie sonst in einem ganzen Jahr. Inzwischen scheint im Katastrophengebiet wieder die Sonne.
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