16.12.2024
Moselschleuse Müden Notlösung bringt erste Erfolge

Mosel-Schifffahrt: Aufwendige Notlösung nach Schleusenkollision

Eine Woche nach der Kollision eines Frachtschiffes mit der Schleuse Müden an der Mosel, die zu einem Stillstand der Schifffahrt führte, läuft eine aufwendige Notlösung zur Auflösung des entstandenen Schiffsstaus mit 74 Schiffen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, konnte am Montagmorgen das erste Güterschiff die beschädigte Schleuse passieren, gefolgt von zwei weiteren bis zum Nachmittag. Ulrich Zwinge vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Mosel-Saar-Lahn bestätigte die erfolgreiche Passage (Zeit Online, 16.12.2024).

Die Notlösung besteht aus einem provisorischen Schleusentor aus neun Stahl-Dammbalken. Diese müssen für jede einzelne Schleusung per Kran ein- und ausgebaut werden – ein Vorgang, der laut WSA vier bis sechs Stunden in Anspruch nehmen kann. Tobias Schmidt, Fachbereichsleiter Schifffahrt beim WSA, erläuterte, dass fünf der Dammbalken oberhalb der Wasserlinie am Kran befestigt werden, während Taucher die restlichen vier unter Wasser anketten müssen (Saarbrücker Zeitung, 16.12.2024).

Die erste Schleusung am Montagmorgen dauerte nur etwa zwei Stunden, da die Dammbalken bereits ausgebaut waren. Künftig wird der komplette Vorgang mit Ein- und Ausbau deutlich länger dauern. Im Vergleich dazu benötigt eine reguläre Schleusung lediglich 20 bis 30 Minuten. Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt rechnet bei guten Wetterbedingungen mit etwa vier Stunden pro Schleusung. Um den Stau bis zum Jahresende so weit wie möglich zu reduzieren, wird die Schleuse nun rund um die Uhr betrieben (Süddeutsche Zeitung, 16.12.2024).

Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, zeigte sich zufrieden mit dem Erfolg der Notschleusung, betonte jedoch gleichzeitig den erheblichen Aufwand. Man setze alles daran, die Situation sowohl durch die Notschleusungen als auch durch die Reparatur der Schleuse, die voraussichtlich bis Ende März 2025 abgeschlossen sein soll, zu beheben (Deutschlandfunk, 16.12.2024).

Das WSA hat eine Reihenfolge für die Schleusung der wartenden Schiffe festgelegt. Die meisten Schiffe befinden sich auf der Saar (15) und oberhalb von Trier (45), einige reichen bis nach Frankreich. Unter den wartenden Schiffen sind sechs Fahrgastkabinenschiffe, drei Tanker und fünf Schubverbände. Viele der Güterschiffe transportieren Stahlprodukte oder landwirtschaftliche Güter, 29 Schiffe fahren ohne Ladung (Tagesschau, 16.12.2024).

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