Der ehemalige brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hat die Notwendigkeit einer wieder stärker erlebbaren Demokratie betont. Wie die Zeit am 9. November 2024 berichtete, forderte Platzeck, die Demokratie müsse "erotisch" bleiben, um die Menschen wieder stärker anzuziehen. In einem Interview mit der Märkischen Allgemeinen Zeitung unterstrich er die Bedeutung funktionierender öffentlicher Dienstleistungen und Verwaltungen als Grundvoraussetzung für die Zufriedenheit der Bürger. Gleichzeitig kritisierte er die zunehmende Verrechtlichung des politischen Systems und forderte mehr Bewegung und Nachvollziehbarkeit in den demokratischen Abläufen.
Platzeck, der von 2002 bis 2013 Ministerpräsident in Brandenburg war, plädierte für einen Wandel von einem alles regulierenden hin zu einem stärker zulassenden Staat. Er betonte die Notwendigkeit, dass die Menschen die Demokratie wieder stärker erleben und verstehen können. Viele Bürger hätten das Gefühl, die politischen Abläufe seien nicht mehr durchschaubar, so Platzeck gegenüber der Märkischen Allgemeinen Zeitung.
Ein weiterer Kritikpunkt Platzecks ist die Sprache der Politiker, die viele Menschen nicht mehr erreiche. Wie die Süddeutsche Zeitung am 9. November 2024 berichtete, führte er die unterschiedlichen Denk- und Sprachweisen in urbanen und ländlichen Gebieten an. Er betonte, dass nicht nur das Gendern, sondern auch die unterschiedlichen Lebensweisen in Stadt und Land die Sprachbilder und Satzstrukturen prägten. Viele Menschen fühlten sich von der Sprache der Politik nicht mehr angesprochen, so Platzeck.
Der rbb griff Platzecks Äußerungen in einem Interview anlässlich seines 70. Geburtstags am 29. Dezember 2023 auf. Dort warnte er vor einer weiteren Entfremdung zwischen Politik und Bürgern und betonte die Notwendigkeit, dass die Menschen gehört und gesehen werden. Er forderte eine direktere Politik und kritisierte die zunehmende Urbanisierung der politischen Sprache, die viele Menschen im ländlichen Raum nicht mehr erreiche. Die Demokratie habe ihre "Erotik" verloren, so Platzeck im rbb-Interview.
Auch der Stern berichtete am 9. November 2024 über Platzecks Äußerungen zur Notwendigkeit einer attraktiveren Demokratie. Der Artikel zitierte Platzecks Forderung nach mehr Anziehungskraft und "Erotik" in der Demokratie.
Die Volksstimme griff das Thema ebenfalls auf und berichtete am 9. November 2024 über Platzecks Aussagen zur Notwendigkeit einer "erotischen" Demokratie.
Die Nordkurier veröffentlichte am 17. Oktober 2024 einen Artikel, in dem Platzeck zu Wort kam. Darin äußerte er sich zur politischen Lage in Brandenburg und den Herausforderungen für die Demokratie.
Quellen: