Nach der 0:2-Niederlage der TSG 1899 Hoffenheim gegen den 1. FSV Mainz 05 übte Mittelfeldspieler Alexander Prass scharfe Kritik an der Leistung seiner Mannschaft. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, mahnte Prass nach dem Spiel eine gründliche Selbstreflexion jedes einzelnen Spielers an. „Jeder muss sich an die eigene Nase fassen und sich fragen, ob er wirklich alles gegeben hat“, zitiert die dpa den 23-Jährigen. Er forderte vollen Einsatz im nächsten Spiel und betonte, dass jeder Spieler sich diese Frage ehrlich beantworten müsse. Die „Saarbrücker Zeitung“ zitiert Prass, der die erste Halbzeit als „komplett verschenkt“ bezeichnete. Hoffenheim habe die nötige Intensität und Aggressivität vermissen lassen.
Die Hoffenheimer wirkten in der ersten Halbzeit überfordert und konnten sich bei Torhüter Oliver Baumann bedanken, dass der Rückstand nicht höher ausfiel. Prass monierte das Fehlen grundlegender Dinge („Basics“) im Spiel seiner Mannschaft. Auf die Frage nach den Gründen für die schwache Leistung antwortete er: „Das weiß ich nicht“. Er wolle aber niemandem unterstellen, nicht alles gegeben zu haben.
Für den neuen TSG-Trainer Christian Ilzer war es nach dem gelungenen Debüt gegen RB Leipzig der erste Rückschlag in der Bundesliga. Die dpa berichtet, dass Hoffenheim nach der Niederlage weiter im Tabellenkeller festsitzt. Zuvor hatte die TSG bereits in der Europa League gegen Sporting Braga verloren. Prass wies die These eines verpufften Trainereffekts als „Blödsinn“ zurück.
Der österreichische Nationalspieler, der bereits bei Sturm Graz unter Ilzer spielte, räumte ein, dass der neue Trainer eine andere Spielphilosophie verfolge als sein Vorgänger Pellegrino Matarazzo. Es sei verständlich, dass die Abläufe noch nicht perfekt funktionieren würden, da es sich um einen Prozess handele. Den Trainerwechsel wollte Prass jedoch nicht als Entschuldigung gelten lassen. Die „Allgemeine Zeitung“ berichtet, dass Mainz gleich mehrfachen Grund zum Feiern hatte. Neben dem Sieg gegen Hoffenheim gab der Verein die Vertragsverlängerung mit Torhüter Robin Zentner bekannt.
Für Prass gehe es nicht um das Spielsystem, sondern um die Mentalität. Die Mannschaft müsse alles auf dem Platz geben. „Und wenn es dann nicht funktioniert, dann ist es okay“, so Prass. Die „Zeit“ zitiert Prass mit den Worten: „Jeder muss sich hinterfragen“.
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