Der russische Präsident Wladimir Putin hat zum Jahreswechsel mehreren europäischen Politikern, darunter dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, dem ehemaligen slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico und dem ehemaligen deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder, Neujahrsgrüße übermittelt. Diese Information wurde am 30. Dezember durch die Nachrichtenagentur dpa verbreitet, wie das Handelsblatt berichtet. Auch die Zeit berichtete darüber und erwähnte die Glückwünsche an Orban, Fico und Schröder ausdrücklich.
Die Gratulationen an diese Politiker sind vor dem Hintergrund des andauernden Krieges in der Ukraine und den daraus resultierenden Spannungen zwischen Russland und vielen europäischen Ländern besonders hervorzuheben. Sowohl Orban als auch Fico gelten als russlandfreundlich und haben sich in der Vergangenheit wiederholt kritisch gegenüber den Sanktionen gegen Moskau geäußert. Gerhard Schröder ist Aufsichtsratsvorsitzender des russischen Energiekonzerns Rosneft und pflegt weiterhin enge Kontakte zu Putin.
Im Gegensatz zu den angespannten Beziehungen zwischen Russland und vielen anderen europäischen Ländern stehen Putins Neujahrsgrüße an Orban, Fico und Schröder. Während zahlreiche europäische Staats- und Regierungschefs den russischen Angriffskrieg in der Ukraine verurteilen und Sanktionen gegen Russland befürworten, verfolgen Orban und Fico eine weniger konfrontative Linie. Dies zeigt sich auch in den weiterhin bestehenden wirtschaftlichen Verbindungen zwischen Ungarn und Russland, insbesondere im Energiebereich. Auch Fico, dessen Partei Smer-SD bei den slowakischen Parlamentswahlen im September stärkste Kraft wurde, steht den Sanktionen gegen Russland kritisch gegenüber.
Die anhaltenden Kontakte zwischen Putin und Schröder führen in Deutschland weiterhin zu Diskussionen. Schröders enge Verbindungen zu russischen Energieunternehmen und seine Weigerung, diese trotz des Ukraine-Krieges aufzugeben, stoßen auf Kritik aus verschiedenen politischen Richtungen. Die Neujahrsgrüße Putins an Schröder unterstreichen die weiterhin bestehenden persönlichen Beziehungen der beiden Männer.
Die Nachrichtenagentur dpa, über die das Handelsblatt berichtete, nannte neben Orban, Fico und Schröder weitere Empfänger von Putins Neujahrsgrüßen, darunter auch Staatschefs aus Ländern mit traditionell engeren Beziehungen zu Russland. Die Auswahl der Adressaten lässt Rückschlüsse auf die politischen Prioritäten Moskaus zu und verdeutlicht die unterschiedlichen Beziehungen Russlands zu den einzelnen europäischen Staaten.
Quellen: