26.12.2024
Bayerische Bischöfe verkünden Weihnachtsbotschaft der Hoffnung und des Muts

Weihnachtsbotschaften der bayerischen Bischöfe: Hoffnung, Mut und Appell zur Veränderung

Die bayerischen Bischöfe nutzten die Weihnachtsfeiertage, um in ihren Predigten zu Hoffnung und Zuversicht aufzurufen und Mut zur Veränderung zu machen. Der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt war dabei ein wiederkehrendes Thema, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, betonte in seiner Weihnachtspredigt im Münchner Dom die transformative Kraft der Hoffnung. Weihnachten, so ZEIT ONLINE, markiere für Gläubige „den entscheidenden Wendepunkt von der Hoffnungslosigkeit zu einer Welt der Hoffnung“.

Marx unterstrich, dass die Hoffnung auf Frieden – sowohl in der Ukraine als auch im Heiligen Land – „realistisch und begründet“ sei, da Krieg niemals das letzte Wort habe. Auch die Vision eines menschenwürdigen Lebens für alle sei keine Utopie. Er appellierte an die Politik, hoffnungsvoll zu handeln und den Status quo nicht einfach zu akzeptieren, sondern an Veränderung, Verbesserung und Zukunft zu glauben. Dpa zitiert Marx mit dem Aufruf, „Möglichkeiten zu erkunden, angesichts des Krieges den Frieden zu suchen, inmitten von Gewalt den Weg der Gewaltlosigkeit zu erkennen. Im Dickicht von Hass und Polarisierung die Augen aufzumachen und Brücken der Versöhnung zu bauen“.

Den Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt bezeichnete Marx als Nährboden für „Angst, Zweifel und Hoffnungslosigkeit“, als „sinnlose Grausamkeit“ und „Wahnsinnstat“. Es sei unerlässlich, Quellen der Hoffnung zu erschließen, „sonst verzweifeln wir“, so Marx laut dpa.

Auch Erzbischof Herwig Gössl aus Bamberg thematisierte in seiner Predigt die oft als düster und kalt empfundene Welt und sprach vom Licht der Hoffnung, das an Weihnachten in eine von Verzweiflung gezeichnete Welt eintritt. Den Anschlag in Magdeburg beschrieb er als „finsteren Schlund“, der sich öffne, wenn diese Situation von dunklen Mächten für parteipolitische Zwecke instrumentalisiert werde. Er gedachte der Opfer von Krieg, Vertreibung, Armut, Obdachlosigkeit und sexualisierter Gewalt.

Trotz der Dunkelheit gebe es zahlreiche Lichtblicke, betonte Gössl. Es gebe Menschen, die sich selbstlos für andere und das Gemeinwohl engagierten. Diese Lichtblicke müssten wahrgenommen werden, um die Verbreitung von Liebe und Barmherzigkeit anstelle von Hass zu fördern. Wer die Botschaft von der Menschwerdung Gottes verinnerlicht habe, wisse, dass „diese ganze, manchmal verrückte Welt und Menschheit gehalten und getragen ist“.

Am ersten Weihnachtstag erinnerte Gössl laut dpa an die Notwendigkeit, Leben zu schützen, die Schöpfung zu bewahren und dafür Sorge zu tragen, dass die Erde weiterhin bewohnbar bleibt. „Ehrfurcht vor der Schöpfung ist und bleibt ein Auftrag, auch und gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.“

Auch für Bischof Franz Jung aus Würzburg stand die Hoffnung im Zentrum seiner Weihnachtsbotschaft. Neben dem Licht der Hoffnung sei den Menschen in der Heiligen Nacht auch die Gnade Gottes erschienen. „Im Dunkel dieser Welt ist sie erschienen, wo viele im Blick auf die Nachrichten der vergangenen Wochen, Monate und Jahre den Glauben an die Menschheit verloren haben.“ Weihnachten bedeute: „Was auch immer Menschen tun, Gott glaubt an den Menschen. In Jesus Christus zeigt er uns, dass der Mensch über sich hinauswachsen kann, dass er mehr sein kann.“

Jung hatte bereits am Heiligabend mit Inhaftierten der Justizvollzugsanstalt Aschaffenburg einen Gottesdienst gefeiert und eine Andacht mit Obdachlosen abgehalten. Im Münchner Hofbräuhaus lud der katholische Männerfürsorgeverein traditionell Obdachlose und wohnungslose Münchnerinnen und Münchner zu einer Weihnachtsfeier ein.

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