Die Sanierung des Rostocker Wasserturms, eines der prägnantesten Wahrzeichen der Hansestadt, nähert sich ihrem Ende. Doch wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 2. November 2024 berichtete, werden die Kosten den ursprünglich geplanten Rahmen überschreiten. Ein Sprecher des Kommunalen Objektbewirtschaftungs- und -entwicklungsbetriebs (KOE) bezifferte die Gesamtkosten laut aktuellem Wirtschaftsplan auf 11 Millionen Euro. Zuvor war von 10,3 Millionen Euro die Rede gewesen (Quelle: ZEIT Online).
Die Sanierung, die laut KOE zu den aufwendigsten ihrer Projekte zählt, befindet sich in der finalen Phase. Nachdem der weithin sichtbare Turm, der aus dem frühen 20. Jahrhundert stammt, lange Zeit hinter einem Gerüst und Planen verborgen war, sind diese nun größtenteils entfernt.
Aktuell konzentrieren sich die Arbeiten auf den Sockelbereich. Dort müssen Mauerwerk und Abdecksteine des Natursteinbandes erneuert werden. Dies sind die letzten Schritte der Fassadensanierung. Im Frühjahr 2025 soll dann die Gestaltung der Außenanlagen beginnen, wie die dpa meldet.
Die aufwendige Sanierung des neugotischen Backsteinbauwerks wurde notwendig, da nach einer mangelhaften Sanierung in den 1990er Jahren Feuchtigkeit in das Mauerwerk eingedrungen war. Eine besondere Herausforderung bestand darin, farblich passenden Ersatz für die beschädigten Steine zu finden. Gleichmäßig gebrannte Steine aus einem Gasofen erwiesen sich als ungeeignet. Wie schon vor über hundert Jahren mussten die Steine aus einem Kohlebrandofen kommen. Von einem „Puzzle mit 50.000 Teilen“ war die Rede (Quelle: Stern).
Begonnen hatten die Sanierungsarbeiten im Jahr 2018. Ein Rechtsstreit mit einer Baufirma führte zwischenzeitlich zu einem Stillstand der Arbeiten und verteuerte das Projekt zusätzlich.
Der Rostocker Wasserturm gilt als einer der architektonisch anspruchsvollsten Wassertürme in Mecklenburg-Vorpommern, wie die Landesdenkmalpflege bereits früher festgestellt hatte. Bis 1959 diente das Gebäude seiner ursprünglichen Funktion. Heute nutzt das Kulturhistorische Museum die Räume unterhalb des erhaltenen Wasserkessels als Depot. Als Dankeschön für die Geduld der Anwohner während der langen Sanierungsphase ist eine kleine Veranstaltung geplant (Quelle: Ostsee-Zeitung).
Quellen:
- Stern
- dpa (Deutsche Presse-Agentur)