Der Astrophysiker Harald Lesch und der Erziehungswissenschaftler Klaus Zierer sprechen sich dafür aus, an allen deutschen Schulen Schulgärten einzurichten. Wie die Zeit berichtet (https://www.zeit.de/news/2024-12/24/wissenschaftler-fordern-mehr-schulgaerten-in-deutschland), sehen sie darin eine Chance, Kindern und Jugendlichen den Zugang zur Natur zu erleichtern und gleichzeitig den Unterricht praxisorientierter zu gestalten.
Lesch und Zierer argumentieren, dass heutzutage viele junge Menschen kaum noch direkten Kontakt zur Natur haben. Die Arbeit in einem Schulgarten könne dem entgegenwirken und vielfältige Lernprozesse in Gang setzen. Besonders den pädagogischen Wert der Gartenarbeit heben die beiden Wissenschaftler hervor: Kinder lernen Verantwortung zu tragen, den Lebenszyklus von Pflanzen zu beobachten und im Team zu arbeiten. GEO (https://www.geo.de/wissen/naturnahe-paedagogik--wissenschaftler-fordern-mehr-schulgaerten-in-deutschland-35335534.html) berichtet, dass sie sich dabei auf die lange Geschichte der Schulgärten in Deutschland berufen, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht.
In einer gemeinsamen Publikation fordern Lesch und Zierer eine umfassende Reform des Bildungswesens. Sie plädieren für eine Verschlankung der Lehrpläne und mehr Lebensbezug im Unterricht. Der Trierische Volksfreund (https://www.volksfreund.de/nachrichten/wissenschaft/wissenschaftler-fordern-mehr-schulgaerten-in-deutschland_aid-122420701) zitiert die Autoren, die bemängeln, dass viele Schüler unter ungesunder Ernährung und Bewegungsmangel leiden. Sie kritisieren die "zunehmende Digitalisierung des Alltags", welche zu weniger Bewegung bei Kindern führe. Klaus Zierer, Professor für Schulpädagogik an der Universität Augsburg, kritisiert laut Mindener Tageblatt (https://www.mt.de/weltnews/wissenschaft/Wissenschaftler-fordern-mehr-Schulgaerten-in-Deutschland-24009558.html) schon länger die Fokussierung der Politik auf Technik im Unterricht.
Anstatt Milliarden in "bildungspolitisch wenig wirksame und teilweise sogar lernhinderliche Technik" zu investieren, sollten Schulen wieder "mit Leben gefüllt" werden, fordern Lesch und Zierer. Ihr Motto lautet: "Tomaten statt Tablets".
