2.11.2024
Sprengstoffverdächtiger in Neukölln flüchtig

Sprengstoff-Fund in Berlin-Neukölln: Ermittlungen dauern an

Am Mittwochnachmittag ereignete sich am S-Bahnhof Neukölln ein Vorfall, der einen Großeinsatz der Polizei auslöste und die Ermittlungsbehörden in Atem hält. Bundespolizisten beabsichtigten, einen Mann im Rahmen einer verdachtsunabhängigen Personenkontrolle zu überprüfen. Der Mann flüchtete jedoch über die Gleise und ließ einen Beutel zurück. Wie sich herausstellte, enthielt dieser Beutel Sprengstoff. Wie die "Zeit" berichtet, dauern die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft an.

Der Verdächtige wird als 1,85 bis 1,90 Meter groß und mit Kinnbart beschrieben. Die Bundespolizei sicherte den Sprengstoff und brachte ihn zu einer nahegelegenen Parkanlage, der Thomashöhe. Dort wurde der Fund gegen 19:50 Uhr kontrolliert gesprengt. Der Tagesspiegel berichtete, dass Anwohner die Detonation in mehreren hundert Metern Entfernung hörten und zahlreiche Autoalarmanlagen auslösten.

Medienberichten zufolge, unter anderem dem Tagesspiegel, handelt es sich bei dem Sprengstoff um Triacetontriperoxid (TATP), eine hochexplosive Substanz, die sowohl bei Terroranschlägen als auch bei der Sprengung von Geldautomaten verwendet wird. Die Staatsanwaltschaft wollte sich zu Art des Sprengstoffs zunächst nicht äußern. Wie die dpa meldet, suchten Polizisten am Freitag Bahngleise im Bereich Neukölln ab, um mögliche Beweise zu sichern. Die "B.Z." berichtete, dass nach dem Handy des Verdächtigen gesucht werde. Die Staatsanwaltschaft bestätigte den Zusammenhang zwischen der Suche und dem Sprengstoff-Fund nicht.

Die "Bild"-Zeitung berichtete von einem möglichen zweiten Verdächtigen, der den ersten Mann am S-Bahnhof begleitet haben soll. Beide Männer sollen der Polizei im Kontext mit der Sprengung von Geldautomaten namentlich bekannt sein, wie die dpa berichtet. Die Staatsanwaltschaft äußerte sich dazu zunächst nicht.

Das Motiv für den Transport des Sprengstoffs ist weiterhin unklar. Konkrete Hinweise auf einen geplanten Terroranschlag gibt es laut Staatsanwaltschaft nicht. Der Sprecher der Behörde erklärte, es gebe mehrere denkbare Szenarien, die geprüft würden. Wie der Tagesspiegel berichtet, rätseln die Ermittler, was die beiden Männer mit dem Sprengstoff vorgehabt haben könnten. Demnach sollen sie 500 Gramm TATP in einer Plastikflasche, umwickelt mit Draht für die Zündung, bei sich gehabt haben.

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