3.11.2024
Tech-Milliardäre im US-Wahlkampf Musks Unterstützung für Trump und Zuckerbergs Neutralität

US-Wahlen: Musk lautstark für Trump, Zuckerberg schweigt

Der US-Wahlkampf 2024 ist geprägt von einer ungewöhnlichen Dynamik, in der Tech-Milliardäre eine immer prominentere Rolle spielen. Während Elon Musk sich lautstark für Donald Trump einsetzt, wählt Mark Zuckerberg den Weg des Schweigens. Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.) berichtet, nutzt Musk seine Plattform X, um im Stundentakt Botschaften pro Trump und gegen die demokratischen Kandidaten zu verbreiten. Von Memes, die sich über den demokratischen Vizepräsidentschaftskandidaten lustig machen, bis hin zur Unterstützung von Nutzern, die X als einzige Quelle für „echte, ungefilterte Informationen“ preisen, reicht das Spektrum seiner Aktivitäten.

Musks Unterstützung für Trump geht jedoch über die digitale Welt hinaus. Wie das ZDF berichtet, trat Musk Anfang Oktober bei einer Trump-Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania, auf und lobte den republikanischen Kandidaten überschwänglich. Er bezeichnete die Wahl als die wichtigste im Leben der Anwesenden und warnte vor den Demokraten, die angeblich die Redefreiheit und das Recht auf Waffenbesitz einschränken wollten. Laut ZDF soll Musk im Falle eines Trump-Sieges sogar eine Rolle in der Regierung übernehmen, als Verantwortlicher für Kostensenkungen.

Musks Engagement im Wahlkampf ist nicht uneigennützig. Er fürchtet, wie das ZDF berichtet, eine stärkere staatliche Regulierung seiner Plattform X unter einer demokratischen Regierung. Auch seine Raketenfirma SpaceX hofft auf lukrative Regierungsaufträge. Die Frage, wer wen mehr braucht, Trump oder Musk, bleibt offen.

Im Gegensatz zu Musk hält sich Mark Zuckerberg mit politischen Äußerungen zurück. Wie der Spiegel berichtet, betonte Zuckerberg in einem Brief an den republikanischen Abgeordneten Jim Jordan seine Neutralität im Wahlkampf. Er wolle vermeiden, den Anschein zu erwecken, Partei zu ergreifen. Gleichzeitig warf er der Biden-Regierung vor, Meta während der Coronapandemie unter Druck gesetzt zu haben, bestimmte Inhalte zu zensieren.

Zuckerberg räumte ein, dass Meta einige Entscheidungen unter dem Druck von außen getroffen habe, und bedauerte, sich damals nicht deutlicher positioniert zu haben. Für die Zukunft kündigte er Widerstand gegen Versuche an, die inhaltlichen Standards von Meta zu beeinflussen. Wie der Spiegel weiter berichtet, will Zuckerberg im Gegensatz zu 2020, als die Chan Zuckerberg Initiative mehrere hundert Millionen Dollar an Wahlbehörden spendete, in diesem Jahr keine vergleichbaren Zahlungen leisten.

Die unterschiedlichen Strategien von Musk und Zuckerberg verdeutlichen die zunehmende Politisierung der Tech-Branche. Während Musk sich offen in den Wahlkampf einmischt, versucht Zuckerberg, sich aus der politischen Arena herauszuhalten. Beide verfolgen jedoch letztlich ihre eigenen Interessen, sei es der Schutz vor staatlicher Regulierung oder die Wahrung des neutralen Images ihrer Unternehmen.

Quellen:

Weitere
Artikel