Jens Hieckmann, langjähriges Mitglied des Aufsichtsrats von Dynamo Dresden, hat sein Amt niedergelegt. Wie der Verein am Samstagabend, den 02.11.2024, mitteilte, erfolgte der Rücktritt auf eigenen Wunsch und mit sofortiger Wirkung. Hieckmann, 60 Jahre alt, gehörte dem Gremium seit 2017 an und galt als einer der wenigen mit ausgewiesener Fußball-Expertise. Die genauen Gründe für seinen Rücktritt wurden weder vom Verein noch von Hieckmann selbst öffentlich kommuniziert. Wie die "Zeit" berichtet, erfolgte der Rücktritt nur zwei Wochen vor der nächsten Mitgliederversammlung des Vereins. Zeit Online, 03.11.2024
Der Aufsichtsratsvorsitzende Jens Heinig bedauerte den Schritt Hieckmanns, betonte aber gleichzeitig den Respekt vor dessen Entscheidung. In einer offiziellen Stellungnahme des Vereins heißt es: „Wir bedauern seine Entscheidung, nötigen ihr aber unseren Respekt ab und akzeptieren diese gleichzeitig. Er hat zu jeder Zeit gezeigt, dass sein Herz für Dynamo schlägt und hat stets nach den bestmöglichen Entscheidungen für den Verein gestrebt.“ Heinig würdigte zudem Hieckmanns langjähriges Engagement für Dynamo Dresden, auch schon vor seiner Zeit im Aufsichtsrat. Besonders hob er Hieckmanns Beitrag zum Bau der AOK PLUS Walter-Fritzsch-Akademie hervor, die 2020 fertiggestellt wurde und sowohl den Profis als auch dem Nachwuchs des Vereins als modernes Trainingszentrum dient. Dynamo Dresden, 02.11.2024
Der Rücktritt Hieckmanns wirft Fragen nach den Hintergründen auf. Die "Bild" spekuliert, dass die anhaltenden Konflikte zwischen den Ultras und dem Verein, insbesondere bezüglich des Rückkaufs des Fanshops, sowie die Vorkommnisse rund um den Einsatz von Pyrotechnik im Pokalspiel gegen Darmstadt eine Rolle gespielt haben könnten. Bild, 03.11.2024 Die Dresdner Neuesten Nachrichten (DNN) berichten, dass Hieckmann im Verein nicht unumstritten war. DNN, 02.11.2024 Auch die Belastung durch das Ehrenamt im Aufsichtsrat eines oft turbulenten Vereins wie Dynamo Dresden wird als möglicher Faktor diskutiert.
Trotz des Rücktritts bleibt der Aufsichtsrat von Dynamo Dresden arbeitsfähig. Laut Vereinssatzung muss das Gremium aus mindestens sechs und höchstens neun Mitgliedern bestehen. Nach Hieckmanns Ausscheiden sind aktuell noch acht Mitglieder im Aufsichtsrat tätig. Das Präsidium des Vereins wird nun satzungsgemäß die Bereitschaft von Nachrückkandidaten abfragen, um den Aufsichtsrat wieder zu komplettieren. Spätestens zur Mitgliederversammlung am 16. November soll die Nachfolge geklärt sein. Freie Presse, 03.11.2024
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