Die Vereinigten Staaten stehen vor einer richtungsweisenden Wahl. Am Dienstag entscheiden die Wähler, ob Donald Trump ins Weiße Haus zurückkehrt oder Kamala Harris die Nachfolge von Joe Biden antritt. Die Anspannung ist im ganzen Land spürbar, besonders in Washington, wo man sich auf mögliche Unruhen vorbereitet, wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.) berichtet.
Die Sicherheitsvorkehrungen rund um das Kapitol wurden verstärkt, Erinnerungen an den 6. Januar 2021 sind präsent. Damals stürmten Trump-Anhänger das Gebäude, um den friedlichen Machtwechsel zu verhindern. Die Behörden sind nun entschlossen, ein erneutes Szenario dieser Art zu verhindern.
Trump, der wegen mehrerer Straftaten verurteilt wurde, sieht sich im Falle einer Niederlage möglicherweise mit weiteren Strafverfahren konfrontiert. Ein Sieg könnte ihm hingegen Schutz bieten. Diese Situation erhöht den Druck und die Bedeutung der Wahl zusätzlich.
Der Ausgang des Rennen ist völlig offen. Nach Trumps Dominanz in den republikanischen Vorwahlen und dem überraschenden Kandidatenwechsel der Demokraten von Biden zu Harris liefern sich die beiden Kandidaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Wie die F.A.S. berichtet, wagt derzeit kein seriöser Beobachter eine Prognose.
Trump schürt die Spannungen weiter, indem er vor einem „inneren Feind“ warnt und von Wahlbetrug spricht. Ähnliche Rhetorik nutzte er bereits vor vier Jahren. Er behauptet, bereits genügend Stimmen für einen Sieg zu haben und es gelte nun, Betrug der Gegenseite zu verhindern.
Die starke Polarisierung der amerikanischen Gesellschaft macht die Lage besonders gefährlich. Ein Funke könnte genügen, um landesweite Unruhen auszulösen. Obwohl viele Bundesstaaten ihre Prozesse zur Auszählung von Briefwahlstimmen verbessert haben, könnte Trump ein verzögertes Ergebnis nutzen, um seine Behauptungen vom Wahlbetrug zu untermauern.
Wie gefährlich Falschinformationen sein können, zeigte sich kürzlich in den Hurrikan-Gebieten. Nachdem Trump behauptet hatte, der Katastrophenschutz vernachlässige die Bevölkerung, wurden Helfer bedroht. Ein ähnliches Szenario könnte sich nach der Wahl abspielen.
Laut Der Standard hat sich sogar Arnold Schwarzenegger, der republikanische Ex-Gouverneur von Kalifornien, für Kamala Harris ausgesprochen. Er befürchtet, dass weitere vier Jahre Trump nur "Schwachsinn" und Hass bringen würden.
Die Frankfurter Rundschau (F.R.) zitiert den Umfrage-Experten Nate Silver, der die Wahl als 50:50 einschätzt. Obwohl Silver persönlich eher Trump vorne sieht, betont er, dass niemandes Bauchgefühl eine verlässliche Prognose darstellt.
Die Salzburger Nachrichten (SN) beschreiben die Wahl als eine Richtungswahl für Amerika. Die Zeitung fragt, ob Trump zurückkehren kann, obwohl nun alle wissen, wozu er fähig ist. Die SN betont die Notwendigkeit, inmitten des drohenden Chaos nach Konstanten zu suchen.
Das ZDF berichtet, dass Harris in den nationalen Umfragen derzeit knapp vor Trump liegt. Allerdings sind diese Umfragen mit Vorsicht zu genießen, da Trump in der Vergangenheit bereits unterschätzt wurde. Außerdem wird der US-Präsident nicht direkt vom Volk, sondern vom Wahlmännerkollegium ("Electoral College") gewählt. Daher sind die Ergebnisse in den einzelnen Bundesstaaten entscheidend.
Der Spiegel fasst die wichtigsten Fakten zur Wahl zusammen. Neben der Präsidentschaft werden auch das Repräsentantenhaus und ein Drittel des Senats neu gewählt. Der Artikel erklärt das Wahlsystem und wer wahlberechtigt ist.
Die Tagesschau berichtet im Liveblog über die aktuellen Entwicklungen. So hat der Gouverneur des Bundesstaates Washington die Nationalgarde wegen möglicher Ausschreitungen in Bereitschaft versetzt. Amnesty International warnt vor einer weiteren Erosion der Menschenrechte, unabhängig vom Wahlausgang.
Die Augsburger Allgemeine analysiert die möglichen Auswirkungen der US-Wahl auf die deutsche Politik. Die Zeitung argumentiert, dass ein Sieg Trumps die Ampel-Koalition vor zusätzliche Herausforderungen stellen würde, insbesondere in Bezug auf die Nato-Ausgaben und die Beziehungen zu Russland und China.
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