Der US-Präsidentschaftswahlkampf spitzt sich zu. Wie die Süddeutsche Zeitung und n-tv berichten, sorgte Donald Trump bei einem Wahlkampfauftritt in Lititz, Pennsylvania, für Aufsehen mit Äußerungen über Journalisten. Vor seinen Anhängern scherzte er darüber, dass ein Attentäter, um ihn zu erreichen, zunächst durch die anwesenden Journalisten schießen müsste. "Um mich zu kriegen, müsste jemand durch die Fake News schießen - nicht, dass mir das etwas ausmachen würde", zitiert ihn n-tv. Diese Äußerungen wurden von seinen Anhängern mit Gelächter aufgenommen.
Der Auftritt in Pennsylvania war Teil von Trumps Wahlkampftour im Endspurt vor der Wahl. Wie n-tv berichtet, bezeichnete er die Demokratische Partei als "dämonisch" und warf ihr erneut Wahlbetrug vor, ohne dafür Beweise zu liefern. Seine Rede dauerte 90 Minuten und war laut n-tv oft sprunghaft.
Währenddessen bemühte sich die demokratische Kandidatin Kamala Harris, arabischstämmige Wähler in Michigan für sich zu gewinnen. Sie versprach, im Falle eines Wahlsiegs alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um den Krieg im Gazastreifen zu beenden, berichtet n-tv. Viele arabischstämmige US-Bürger kritisieren die Haltung der US-Regierung zum Gaza-Krieg und zu Israel, was Harris, als derzeitige Vizepräsidentin, Stimmen kosten könnte.
Die Umfragen deuten auf ein extrem knappes Rennen zwischen Trump und Harris hin. Laut einer Umfrage der "New York Times" und des Siena Instituts, über die n-tv berichtet, liegt Harris zwar in vier von sieben wichtigen Swing States vorn, hat aber in Pennsylvania an Zustimmung verloren. Die Bedeutung der Swing States wird durch das US-Wahlsystem unterstrichen: Der Präsident oder die Präsidentin wird indirekt durch 538 Wahlleute gewählt, die von den einzelnen Bundesstaaten entsandt werden. Für den Sieg sind mindestens 270 Wahlleute erforderlich.
Die Süddeutsche Zeitung berichtete bereits im September über das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Harris und Trump. Nach dem Rückzug von Joe Biden aus dem Rennen habe sich die Stimmung in den USA gedreht und Harris' Chancen deutlich verbessert. Die Zeitung verwendet für ihre Grafiken einen Mittelwert aus den Ergebnissen verschiedener Meinungsforschungsinstitute, die von Fivethirtyeight.com gesammelt und ausgewertet werden.
Watson.ch berichtet ebenfalls über den Wahlkampf und zitiert Trumps Äußerungen zu den Journalisten. Der Sender NBC gewährte Trump zusätzliche Sendezeit nach einem Auftritt von Harris in der Comedyshow "Saturday Night Live", um den FCC-Vorschriften zur gleichen Sendezeit für Präsidentschaftskandidaten gerecht zu werden.
Correctiv.org untersuchte die Berichterstattung deutscher Medien über das versuchte Attentat auf Trump im Juli 2024. Rechtspopulisten hatten behauptet, die Medien hätten den Anschlag verharmlost. Correctiv stellte jedoch fest, dass die Medien zunächst zurückhaltend berichteten und die Geschehnisse erst als Attentat einstuften, als gesicherte Fakten vorlagen. Experten bewerteten das Vorgehen der Medien als professionell und journalistisch korrekt.
Die Tagesschau berichtet in ihrem Liveblog ebenfalls über Trumps Äußerungen in Pennsylvania und weitere Entwicklungen im Wahlkampf, wie zum Beispiel Harris' Besuch einer Kirche in Detroit und die Bekanntgabe ihrer Stimmabgabe per Briefwahl.
Das ZDF berichtet über Trumps Vorbereitung einer möglichen Anfechtung der Wahlergebnisse. Trump behauptet, die Demokraten hätten Millionen von Migranten illegal ins Land gelassen, damit diese wählen können. Dies wird von Faktencheckern widerlegt, da nur Staatsbürger wählen dürfen und es Jahre dauert, bis Migranten die Staatsbürgerschaft erhalten.
Die Frankfurter Rundschau analysiert die Folgen des Attentatsversuchs auf Trump im Juli und die Auswirkungen auf den Wahlkampf. Die Schüsse auf Trump werden als ein neues, dunkleres Kapitel der politischen Gewalt in den USA bezeichnet.
Die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) bietet Hintergrundinformationen zu den US-Präsidentschaftswahlen 2024 und analysiert die möglichen Auswirkungen eines Wahlsiegs von Trump auf die US-Demokratie, die Außen- und Wirtschaftspolitik sowie die transatlantischen Beziehungen.
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