17.12.2024
Vertrauliche Geburt Zehn Jahre Unterstützung für Schwangere in Not

Zehn Jahre vertrauliche Geburt: Ein Überblick

Seit 2014 bietet die vertrauliche Geburt in Deutschland Schwangeren in Notsituationen die Möglichkeit, medizinisch betreut und unter Pseudonym zu entbinden. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/17/vertrauliche-geburt-hilft-seit-zehn-jahren) berichtet, soll dieses Verfahren heimliche Geburten ohne medizinische Unterstützung sowie das Aussetzen von Neugeborenen verhindern. Die wahre Identität der Mutter bleibt dabei geschützt und wird lediglich einer Beratungsstelle und dem Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben mitgeteilt. Mit 16 Jahren erhält das Kind das Recht, die Identität seiner Mutter zu erfahren.

Im Jahr 2023 haben sich in Nordrhein-Westfalen 26 Frauen für eine vertrauliche Geburt entschieden, meldet die dpa (https://www.sueddeutsche.de/leben/notlage-bei-schwangerschaft-vertrauliche-geburt-hilft-seit-zehn-jahren-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241217-930-319969). Die Anzahl der vertraulichen Geburten variiert jährlich. Im ersten Jahr nach Einführung des Gesetzes, 2014, gab es neun Fälle, in den Jahren 2016 und 2018 jeweils 39. Während der Corona-Pandemie im Jahr 2022 sank die Zahl auf 18. Die nordrhein-westfälische Familienministerin Josefine Paul (Grüne) unterstreicht die Bedeutung dieses Angebots, das Schwangeren in schwierigen Lebenslagen einen sicheren Rahmen für die Entbindung ermöglicht.

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Gesetzes veröffentlichte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/presse/pressemitteilungen/zehn-jahre-unterstuetzung-fuer-schwangere-in-notlagen-242088) eine Publikation und einen Film, die Betroffenen und Expertinnen und Experten eine Stimme geben. Bundesfamilienministerin Lisa Paus hebt die Wichtigkeit der vertraulichen Geburt als Bestandteil eines umfassenden Unterstützungssystems für Schwangere in Not hervor. Das Hilfetelefon "Schwangere in Not" (0800 40 40 020) bietet rund um die Uhr anonyme Beratung in 19 Sprachen an.

Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) (https://www.skf-zentrale.de/aktuelles/presse/zehn-jahre-vertrauliche-geburt--ein-hilfeangebot-fuer-frauen-und-kinder-hat-sich-bewaehrt-67a7a9b9-emenu) betont, dass die vertrauliche Geburt Frauen in Krisensituationen unterstützt und den Zugang zu Beratung vereinfacht. Diese Beratung kann dazu beitragen, dass sich Frauen für andere Optionen entscheiden, beispielsweise eine Adoption oder die Unterbringung des Kindes in einer Pflegefamilie. Der SkF plädiert für mehr gesellschaftliche Akzeptanz von Frauen, die sich gegen die eigene Erziehung ihres Kindes entscheiden.

Auch die Caritas Regensburg (https://www.tvaktuell.com/regensburg-zehn-jahre-vertrauliche-geburt-caritas-unterstuetzt-schwangere-in-not-631250/) bietet Beratung und Unterstützung für Schwangere an, die anonym entbinden möchten. Die Beratung beinhaltet auch die Möglichkeit, Informationen für das Kind zu hinterlassen, um dessen Recht auf Kenntnis der eigenen Herkunft zu sichern.

In Bayern bietet "Schwanger in Bayern" (https://www.schwanger-in-bayern.de/kein-kind/vertrauliche-geburt/index.php) umfassende Informationen zur vertraulichen Geburt und weist auf die Bedeutung des Hilfetelefons und der Beratungsstellen hin. Die Webseite erläutert zudem die Unterschiede zur anonymen Geburt und zu Babyklappen.

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